/ Wort zum Tag
Hebräer 4,9
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
Es ist eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Einen Augenblick Ruhe. Die anderen Mietparteien verhalten sich auch ruhig oder halten sich vielleicht gar nicht in ihrem Zuhause auf. In meiner Wohnung ist alles still.
Feierabend. Das Telefon schweigt. Keine Maschine läuft. Keine Musik ertönt. Einfach nur Ruhe. Ich lasse mich in den Sessel im Wohnzimmer fallen und genieße diesen Augenblick, den ich am liebsten festhalten würde. Keiner stört mich, wenn ich meinen Gedanken freien Lauf lasse und auf die Bäume vor meinem Fenster schaue. Windstille. Auch draußen, die Schöpfung Gottes, gibt ein Bild der Ruhe ab.
Solche Augenblicke erwecken in mir eine Sehnsucht. Ich hätte gerne weniger Lärm um mich herum. Ich könnte problemlos auf den Autolärm von der Bundesstraße verzichten, den ich höre, wenn sich der Wind dreht. Auch auf den Maschinenlärm, wenn nebenan wieder ein Haus renoviert wird, oder auf die Kehrmaschine, die Straßenränder abfährt.
Ruhe, um besondere Momente zu genießen, die sich mir einprägen und mein Leben formen. Offensein für Jesu leise Stimme, die der Lärm meines Alltags oft übertönt. Raum haben, um auszuspannen vor Gottes Augen. Selbst runterzufahren und mein Leben mit Jesu Sicht auf mein Leben abzugleichen. Abweichungen zu erkennen, vor Jesus auszusprechen, ihn dafür um Vergebung bitten und neu anzusetzen. Eine Ruhe, die mich neu in Spannung versetzt – z. B. so: Wird Jesus sein Versprechen wohl einlösen, dass ich im Blick auf die anstehende Besprechung getrost sein kann? Wird jeder in der Runde sagen können, was er denkt? Wird eine Lösung gefunden werden, die Jesus einräumt, der unbestrittene Mittelpunkt zu sein? Werde ich so reagieren, dass wir einen guten Weg miteinander finden können?
Jesus ruft mir Eckpunkte ins Gedächtnis, die ihm wichtig sind und erinnert mich an seine Zusage: „Sei getrost.“ „Sei getrost“ – mit diesen beiden Worten löst der Heilige Geist in mir eine Ruhe aus, mit der ich getrost in diese Besprechung gehen kann. Die Ruhe des Heiligen Geistes tritt an die Stelle der Angst, dass meine Anliegen nicht gehört werden.
Diese Spannung, dass Gott handeln wird, dass er sich mit seinen Zielen durchsetzen wird und dass eines Tages alle Hektik ein Ende haben wird, hört sich im Hebräerbrief, Kapitel 4, Vers 9 so an: „Es ist eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.“ Wer von Jesus Christus sein Leben gestalten lässt, gehört zum Volk Gottes. Er kann sich wie ich mich freuen, auf eine Ruhe, die ewig anhalten und uns gut tun wird. Die gestaltet wird von Gott selbst.
Jeder Sonntag ist für mich ein Appetitanreger auf die himmlische Ruhe, die mich nach meinem Tod erwartet. Vielleicht hat sie Seiten an sich, auf die ich noch gar nicht gekommen bin und auf die ich aufgrund meines beschränkten Denkens auch gar nicht kommen kann. Ich vertraue darauf, dass der Gott, der mein Denken übersteigt, mir mit der ewigen Ruhe viel mehr schenken wird, als in einem herrlichen Augenblick der Ruhe, den ich hin und wieder in meinem Leben genieße.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Was für ein beschauliches bürgerliches Christenleben wird hier immer gepredigt!
ein schöner ruhiger Feierabend, ein netter Gottesdienst als Appetitanreger für die Woche und auch sonst viel … mehrWohlgefühl!
Man gewinnt den Eindruck, dass es tatsächlich Christen gibt, die ein ziemlich angenehm vor sich hin plätscherndes Leben führen...
Wie gemein denen gegenüber, die an einem ruhigen Abend von Gott plötzlich auf die Straße gerufen werden, da ein Mensch in Not ist....und die sich darüber ärgern müssen, dass es einfach zu wenige Christen gibt, denen die Verlorenheit ihrer Mitmenschen noch zu Herzen geht!
Darüber sollten wir mal nachdenken...
Glauben heißt Herausforderung.
Es gibt Christen, die es sich hier auf der Erde schon gemütlich eingerichtet haben und glauben, dass Gott noch seinen Segen auf ihr selbstgenügsames Leben gibt, ohne dass sie selbst herausgefordert werden müssten..
während andere Christen täglich im Kampf stehen...