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/ Wort zum Tag

Psalm 146,7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Bei der Hitlerjugend sangen wir damals begeistert: „Nur der Freiheit gehört unser Leben!“ Viel später merkte ich: wir waren gar nicht frei, Jahrelang hatte man uns manipuliert, unseren Idealismus missbraucht. Die Augen für meine Gefangenschaft wurden mir erst bei der Lektüre der Bibel geöffnet. Wie wichtig. Gottes Wort zu lesen, zu hören und uns darüber auszutauschen. Denn mancher von uns ist gebunden, unfrei. Oft erscheint das alles sehr harmlos. Wir schaden keinem anderen Menschen, denken wir.

Harmlos? Wir merken es ja oft nicht, wo zum Beispiel unsere Begabungen nicht zur Entfaltung kommen, Reife- schritte ausbleiben, Wertvolles verloren geht. Ein Beispiel: Ich kenne Christen, die müssen immer recht behalten. Oft umgeben sie sich fast ausschließlich mit Menschen, die ähnlich denken wie sie selbst. Kritik vertragen sie nicht! Wer immer recht haben muss, zerstört irgendwann die ihn tragende Gemeinschaft. Sie oder er vereinsamt. Eine schlimme Gefangenschaft, wenn wir nicht mehr lernfähig sind, wenn nur noch gilt, was wir selbst denken, wissen und wollen.

Gott sieht, wo wir gefangen sind. Er kennt die Mächte, die uns letztlich beherrschen, Darum bietet er an, uns frei zu machen. Durch viele Jahrhunderte hindurch haben Menschen mit Worten des 146. Psalms bekannt:
„Der Herr macht die Gefangenen frei!“ Sie haben das erfahren, glaubten daran, hofften darauf! Und sie bekannten und dankten Gott mit diesen Worten.

Ich denke z.B. an Johann Daniel Herrnschmidt. Er war verantwortlich für die vielen preußischen Verwundeten und Sterbenden nach der Schlacht von Höchststädt. Eine zu große und niederdrückende Verantwortung? Damals, in der Zeit von 1714 dichtete und sang er sich und seinen Soldaten zum Trost: „Gott will‘s machen dass die Sachen gehen wie es heilsam ist! Lass‘ die Wellen sich verstellen, wenn du nur bei Jesus bist!“ Später wurde er Mitarbeiter von August Hermann Francke und Professor an der Uni in Halle an der Saale.

Aus jener Zeit stammt sein nach Psalm 147 gedichtetes Lied: „Lobe den Herren, o meine Seele!“ Ein Loblied gegen die Not. Die Bezahlung war schlecht, Die Familie musste 8 Kinder versorgen. Dann erkrankten beide Eheleute an einem tödlichen Fieber, “Was wird aus unseren Kindern?“ Diese Frage kann angesichts des Todes bedrängend sein. Wie aber heißt es im geliebten Psalm? „Er, unser Gott, heut die zerbrochenen Herzen und verbindet die Wunden!“ Darauf konnten die beiden Eheleute vertrauen. Sie erlebten auch hier, wie Sorge und Angst sie nicht auf Dauer
lähmen und gefangen nehmen konnten.

„Lobe den Herren, o meine Seele, ich will ihn loben bis in den Tod!“ Die beiden Sterbenden glaubten und sangen: „Die hart Gebundenen macht er frei und seine Gnad ist täglich neu!“ Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir in dieses Lob auch heute einstimmen können!

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