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/ Wort zum Tag

Galater 3,29

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gehört ihr Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben.

Galater 3,29

Wenn jemand mit der ganzen Familie irgendwo aufkreuzt, dann sagt man schon mal: Da kommen die Müllers mit Kind und Kegel. Das ist so eine Redewendung und meistens nicht böse gemeint. Kind und Kegel - ein merkwürdiger Ausdruck. Was Kinder sind, weiß man; aber was sind eigentlich „Kegel“? Mit Kegel bezeichnete man im Mittelalter die unehelichen Kinder. Sie waren dabei und gehörten doch nicht so richtig dazu, - zur Familie. Ihr Ansehen war deutlich geringer als das der Kinder, und wenn es ans Erben ging, dann guckten sie meistens in die Röhre.

Wie ist das eigentlich in Gottes großer Familie, in seinem Volk? Gibt es da auch Kinder und Kegel? Für den Apostel Paulus, der den Galaterbrief geschrieben hat, ist die Sache ganz klar: Wer an Jesus Christus glaubt, gehört als Kind zu Gottes großer Familie. Dabei spielen seine Herkunft, seine Vergangenheit, seine Rasse, seine Kultur oder sein Geschlecht nicht die geringste Rolle. Wer zu Christus gehört, hat Anteil an allen Verheißungen die Gott seinem Volk seit Abrahams Zeiten je gegeben hat und zwar ohne Abstriche. Gott kennt keine „Kegel“, keine Kinder zweiter Klasse.

Aber ist das schon richtig zu uns durchgedrungen? Damals, als Paulus den Brief an die Galater schrieb, gab es da ein Problem. Seine Adressaten waren am Anfang ihres Glaubens an Jesus fest davon überzeugt, Gottes Kinder zu sein. Darüber waren sie maßlos glücklich. Sie genossen ihr neues Leben in Gottes großer Familie. Es war ein Gefühl großer Freiheit – endlich keine Angst mehr vor der Zukunft – geborgen bei Gott für jetzt und immer. Sogar das plagende Gewissen war zur Ruhe gekommen; alle Schuld war vergeben.

Das ging solange gut, bis eines Tages die lieben Verwandten vorbeikamen. Die sprachen dann mit ihnen über das so genannte Kleingedruckte. Glaubt ihr wirklich, dass der Glaube an Jesus genügt, um zu Gottes Volk zu gehören? Habt ihr Männer eigentlich schon das Zeichen an eurem Körper, das alle haben müssen, die zu Gottes Volk gehören? Seid ihr schon beschnitten? Habt ihr euch schon mal beschäftigt mit den Regeln des Sabbats und wisst ihr, was man da tun darf und was nicht? Seid ihr euch eigentlich klar darüber, dass ein Bürger des Volkes Gottes nicht alles essen darf, was auf dem Markt angeboten wird?

Diese und andere kritische Fragen sorgten dafür, dass die Freude des Glaubens ziemlich schnell baden ging. Der fröhliche kindliche Glaube wurde von Selbstzweifeln erstickt. Die Christen in Galatien dachten, sie wären Kinder Gottes – aber sie waren doch nur Kegel; jedenfalls fühlten sie sich so.

Der Lehrtext des heutigen Tages ist das Wort eines liebevollen Seelsorgers an Christen, die manchmal schon ein Leben lang von dem Gefühl bedrängt werden: Ich genüge nicht. Erlauben sie mir, persönlich zu werden. Kennen Sie solche Gefühle? Gibt es in Ihrem Herzen und um Sie herum auch soviel Kleingedrucktes? Kleingedrucktes über das tägliche Beten, über das eifrige Bibellesen, über das korrekte theologische Denken, über ein vorbildliches Familienleben, über soziales und missionarisches Engagement und und und.

Da wirkt das Bibelwort für heute wie ein Befreiungsschlag. Vertrauen Sie sich Jesus an und Ihnen gehört das Leben ohne Abstriche – heute und für immer. Bei Gott gibt es keine Kegel – nur Kinder!

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Anstoß

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Kommentare (4)

Dagmar Rudolph /

Von Herzen Dank für dieses Wort! Jesus Christus sei Dank dafür, dass wir zu seiner Familie gehören dürfen. geliebte Kinder sind und noch viele zur Familie einladen dürfen.

bärbel bothe /

vielen Dank für diesen Beitrag.

elisa5 /

Ja, so sehe ich das auch! Alle Menschen sind Kinder Gottes, ob sie es nun schon glauben oder eben noch nicht. Glauben wird ja auch von Gott geschenkt, wer also noch nix glaubt oder von Jesus weiss, mehr

esther /

Danke für diesen Wunderbaren Text!!!