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/ Wort zum Tag

Jesaja 64,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Wir sind alle wie die Unreinen, und alle unsere Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid.“

Jesaja 64,5

„Der Sohn Gottes hat vollbracht die Reinigung von den Sünden.“

Hebräer 1,3

Ostern ist das Fest der Auferstehung Christi. Mein Schwiegervater ist entsprechend festlich angezogen. Doch plötzlich ruft er entrüstet: „Seht Euch das mal an!“

Tatsächlich, niemand konnte es übersehen. Ein riesiger, unappetitlicher Fleck verunstaltete seinen Anzug: Da hatte ein Vogel seinen Dreck hinterlassen! Es gab nur eins: ausziehen, auswechseln, auswaschen. 

Wie schnell ist es mit der weissen Weste vorbei. Schon der kleinste Fleck verunstaltet das ganze Hemd. Eine Weile kann man ihn vielleicht noch vertuschen, aber irgendwann kommt er ans Tageslicht! Und vor Flecken ist niemand gefeit. 

Das war offenbar auch zu biblischen Zeiten schon so. Keiner ist makellos und vollumfänglich rein: nicht einmal äusserlich. Erst recht gilt das für das Kleid der Seele. In den Worten der Tageslosung aus Jesaja 64,5 gesagt:

„Wir sind alle wie die Unreinen, und alle unsere Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid.“

Das ist deutlich. „Wir sind alle …“ - niemand kann sich da ausnehmen, keiner sticht hervor. Wir sitzen diesbezüglich alle im gleichen Boot – einem Boot das offenbar leck ist. 

Die urtextnahe Verdeutschung von Buber und Rosenzweig macht das noch deutlicher: “Allsamt sind wir Maklige geworden, all unsre Bewährung wie ein regelbeflecktes Gewand.“

Niemand bleibt makellos in seiner Lebensführung. Mit der menschlichen Gerechtigkeit und ihrer Bewährung ist es – auch in einem gottgefälligen Leben – oft nicht allzu weit her. Und bei jenen, die sich in besonders glänzende Gewänder hüllen, fallen die Flecken am meisten auf. 

Jesaja braucht dafür einen starken, ja provokativen Vergleich. Das hebräische Wort, das in der Lutherbibel eher harmlos mit befleckt übersetzt wird, hat nämlich mit dem weiblichen Monatszyklus zu tun. Damals galten Frauen in der Zeit ihrer Menstruation als unrein. Flecken auf der Kleidung waren wohl kaum zu vermeiden. Ähnlich scheint es um die menschliche Gerechtigkeit zu stehen. Unser Seelenkleid ist mit Verfehlungen und Unterlassungen verunstaltet – und zwar nicht nur periodisch. 

Jesaja selbst nimmt sich davon nicht aus und unterstreicht das in der zweiten Vershälfte noch: „Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsere Sünden tragen uns davon, wie der Wind.“ Das ist eine menschliche Realität – was ist zu tun? 

Verschmutzte Wäsche übergeben wir heute der Waschmaschine. Einen edlen Anzug bringen wir in die Textilreinigung.

Gott sei Dank gibt es das auch für unser Seelenkleid. Diese innere „Textilreinigung“ ist möglich geworden, dank Karfreitag und Ostern. Das unterstreicht auch der heutige Lehrvers aus Hebräer 1,3: „Der Sohn Gottes hat vollbracht die Reinigung von den Sünden.“

Voraussetzung für die Reinigung sind die Erkenntnis, dass unser inneres Kleid befleckt ist und die Bitte um Verzeihung bei Jesus Christus. Er macht unser Inneres rein, so dass wir befreit leben können.

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