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/ Wort zum Tag

Jakobus 2,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.

Jakobus 2,1

Gleich wird der Organist mit seinem Präludium den Gottesdienst beginnen.

Alle Plätze sind besetzt bis auf einen – und zwar den in der ersten Reihe.

Doch dann kommen noch zwei Männer in die Kirche. Bei dem ersten verraten sein Armani-Anzug, die Rolex an seinem Arm und sein ganzes Auftreten, dass er viel Geld hat. Dem anderen ist schon von weitem anzusehen, dass er kein Geld hat. Er sieht aus wie ein Obdachloser, gewaschen hat er sich auch lange nicht mehr. Das sieht man nicht nur, sondern kann man auch riechen.

Ein Mitarbeiter begleitet den wohlhabenden Mann zu dem Platz in der ersten Reihe. Dem anderen bietet man hinten in der Ecke einen Stehplatz an. 

Stehplätze sind in unseren Gottesdiensten nicht üblich, da sie meist nicht überfüllt sind. Aber das Fallbeispiel, das übrigens Jakobus in einem Brief im Neuen Testament schildert, ist auch in unserer Zeit höchst aktuell. Auch heute werden Menschen  - nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern wohl auch in christlichen Gemeinden – unterschiedlich behandelt. Aber genau das sollen Christen nicht tun. Das „Wort für heute“ aus Jakobus 2,1 besagt: „Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.“

Im Gottesdienst gibt es keine Ehrenplätze! Überall gibt es Prominente und Privilegierte – in manchen Hallen und Veranstaltungen gibt es dafür extra eine VIP-Lounge. In der Gemeinde soll es das nicht geben! Warum nicht? Weil Gott die Person nicht ansieht. Weil Gott uns nicht nach Äußerlichkeiten beurteilt. Er fragt nicht nach Leistungsfähigkeit oder Besitz oder gesellschaftlicher Stellung.

Die Bibel sagt uns, dass  jeder Mensch seine Ehre hat, denn Gott hat ihn „mit Ehre und Herrlichkeit …gekrönt“ (Psalm 8,6). Deshalb werden Christen auch ermahnt, jedem die gebührende Ehre zu erweisen. Im Philipperbrief (2,3) heißt es: „in Demut achte einer den andern höher als sich selber.“ 

In unserer Gesellschaft wird beklagt, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Man spricht  von Unterschicht und Oberschicht. Dagegen ist die christliche Gemeinde ein Raum, wo berufliche und gesellschaftliche Unterschiede nicht bestimmend sind. Natürlich gibt es in jeder Gemeinde Menschen aus unterschiedlichen Berufen und gesellschaftlichen Schichten. Aber durch die Verbindung zu Jesus gibt es ein neues Miteinander. Paulus schreibt deshalb an die Galater: „Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: in Christus seid ihr alle eins“ (Gal. 3,27 Hfa).

Auch in meiner Gemeinde gibt es sehr unterschiedliche Menschen:

Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Manager und Studenten, Wohlhabende und Hartz IV – Empfänger. Und doch loben sie Gott gemeinsam, manchmal sitzen sie sogar nebeneinander – und das nicht nur im Gottesdienst!

Neulich feierte ein Mann, der noch gar nicht lange zu unserer Gemeinde gehört, seinen 70. Geburtstag. Er hätte ihn allein gar nicht ausrichten können. Aber er lud viele Gäste ein. Und sie kamen aus allen Schichten der Gemeinde: die Rentnerin und der Schüler, die Hausfrau und der Beamte, auch der Manager und der Unternehmer waren dabei. Sie brachten nicht nur Geschenke mit, sondern auch das Essen und die Getränke und gestalteten teilweise das Programm. – Also, es geht doch, genauso wie Jakobus es uns sagt: „„Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.“

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