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/ Wort zum Tag

Psalm 115,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deiner Gnade und Treue willen!

Psalm 115,1

Dies ist die Überschrift zu einem Psalm und zugleich ein Bekenntnis zu dem lebendigen Gott. Die „Lebendigkeit“ Gottes war für die Zeitgenossen des Dichters ein Thema, mit dem er sich täglich auseinandersetzen musste. Es gab nämlich damals viele Götter. Die meisten von ihnen in Stein gehauen oder in Silber oder Gold gegossen. Das Hauptmerkmal dieser Götter war: Sie waren totes Material. Es klingt fast sarkastisch, wie es in diesem Psalm beschrieben wird: Doch ihre Götzen aus Silber und Gold sind Machwerke von Menschenhänden. Sie haben Münder, die nicht sprechen, Augen, die nichts sehen, Ohren, die nichts hören, Nasen, die nichts riechen, Hände, die nichts fühlen, Füße, die sich nicht bewegen, und aus ihren Kehlen kommt kein Laut. Doch unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, ist lebendig. Er handelt. Er ist gütig und treu. Er liebt uns.

Unsere Welt ist anders geworden. Deshalb müsste dieser Psalm heute neu gedichtet werden. Die toten Götter in unserer Zeit sind keine Statuen. Sie haben längst ihre Plätze in unserer Gesinnung eingenommen. Wir sagen zum Beispiel: „Hauptsache gesund.“ Wie viel Geld geben viele für ihre Gesundheit aus! Damit bestätigen sie, dass sie ihre Gesundheit längst an die erste Stelle in ihrem Leben gesetzt haben. Doch die Wirklichkeit holt den ein, der so redet. Auch der gesündeste Mensch muss einmal sterben. Und wann das sein wird, bestimmt Gott. Im Alten Testament hatten die Menschen ein anderes Verhältnis zu „Gesundheit“. Sie wussten, jeder Mensch wird einmal sterben. Eine Krankheit war dazu da, sie an das Sterben zu erinnern. Sie nannten eine Krankheit das Tor des Todes. Und manche gingen durch viele solche Tore.

Wir sagen: „Geld regiert die Welt.“ Die Finanzkrise des letzten Jahres hat uns diesen Spruch anschaulich gemacht. Doch haben wir es mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass Gott dem Treiben der Finanzhaie ein Ende gemacht hat. Wie damals beim Turmbau in Babel hat er die Kartenhäuser menschlicher Geldgier einstürzen lassen. Jesus erzählt ja zu diesem Thema die Geschichte mit dem dummen Bauern. Dieser meinte, wenn er die Scheunen voller Korn hat, kann er sich zurücklehnen und es sich gut gehen lassen. Er sei nun sicher. Doch in der nächsten Nacht starb er. Nichts von dem, was in seiner Scheune war, blieb ihm. Ich erinnere mich an eine Sitzung in der Kirche, bei der es um ein Projekt ging. Sofort kam der Kassierer auf den Plan und verfügte: „Das können wir uns nicht leisten. Die Kasse ist leer.“ Es war viel Überzeugungsarbeit nötig, um zu zeigen: Wenn Gott das Projekt will, dann wird auch das Geld da sein. Wenig später kam er an und sagte uns „Wir haben mehr Geld bekommen, als wir für unser Projekt ausgeben können.“

Bei einer anderen Aufgabe erklärte uns der Organisator stolz: Die Planung steht. Nun muss nur noch Gott seinen Segen dazu geben. Der Mensch steht also im Mittelpunkt, Gott wird nur noch am Schluss für seine Unterschrift gebraucht. Die Wirklichkeit ist umgekehrt: Gott ist unser Herr, wir führen aus, was er uns aufträgt. Das Bibelwort ist also nicht nur ein Bekenntnis zu Gott, sondern auch die Aufforderung an uns, kritisch zu bleiben gegenüber allem, was wir zum Leben haben, und darüber wachen, ob dieses Bekenntnis mit unserer Lebenswirklichkeit übereinstimmt.
 

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Kommentare (2)

Juliana /

Sie schreiben unsere Welt ist anders geworden - das ist wohl wahr.
Meine Gedanken sind bei meinen Enkeln, welchen Einflüssen sie ausgesetzt sind. Ist ja alles so cool - Handys, SMS, Iphones, mehr

Gerlinde /

Hilfreich Ihre Ausführungen-DANKE!
Ihre Gesundheitsgedanken-da fiel mir ein:Euer Leib ist der Tempel Gottes-sollten wir uns da nicht auch um einen gesünderen Leib bemühen?