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Johannes 12,12-13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Als die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und ingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!

Johannes 12,12-13

Vielen ist die Geschichte seit Kindertagen vertraut. Sie haben Bilder vor Augen und freudige Hosianna-Rufe im Ohr. Sie sehen Menschen, die Jesus in Jerusalem einen triumphalen Einzug bereiten. Auf seinen Weg legen sie Palmzweige und Kleider. Er soll wie ein Herrscher in seine Stadt einziehen! Die Menschen stimmen ein Freudengeschrei an und lassen Jesus hochleben. Jesus bekommt einen begeisterten Empfang.
 
Aber unbefangen können wir diese Hoch-lebe-Geschichte nicht hören. Sie steht als Auftakt vor einem Geschehen, das mich immer wieder nur betroffen macht und erschüttert. Denn mit dem Einzug in Jerusalem beginnt Jesu Via dolorosa, sein Weg ins Leiden und ans Kreuz. Der Weg ist schwer. Am Freitag dieser Woche kommt er an sein grausames, tödliches Ziel, auf der anderen Seite Jerusalems, auch vor den Toren der Stadt. Und während hier das Hosianna gerufen wird, ertönt auf jener Seite das „Kreuzige ihn!“ So schnell schlägt Begeisterung in Ablehnung um. Jerusalem wogte in jenen Tagen in erwartungsvoller Vorbereitung auf das größte jüdische Fest. Alle schickten sich an, Passah zu feiern – in Erinnerung an Gottes großartige Befreiung seines Volkes aus der ägyptischen Sklaverei und an seine Lebens-Rettung am Schilfmeer. Aus dem ganzen jüdischen Land und aus aller Herren Länder waren Menschen in die heilige Stadt gekommen. So war und ist es bis heute. Wenigstens einmal im Leben möchte ein frommer Jude dieses Fest in Jerusalem feiern können, egal wo er lebt. Festtagsstimmung war in der Stadt und in den Herzen der Menschen.

Und dann hatten die Menschen davon erfahren, dass Jesus Lazarus von den Toten auferweckt hatte. In Bethanien geschah es. Dieses kleine Dorf liegt unweit von Jerusalem. Kein Wunder, dass Jesu größte Wundertat bald in aller Mund war. Dieses Wunder – bei den geistlichen Führern bekräftigte es den Plan, diesen Jesus auszuschalten – weckte die Neugier der Menge. Es weckte nicht nur ihre Neugier, auch ihren Glauben, wie Johannes unmittelbar vor unseren beiden Versen ausdrücklich feststellt. Ich finde es – nebenbei bemerkt – bedenkenswert und ungemein tröstlich, dass auch ein neugieriger Wunderglaube uneingeschränkt Glaube genannt wird. Die Hoffnung, die Vermutung, dass dieser Wundertäter Jesus zum Passahfest komme, weckte große Erwartungen: Ist er der König, der Befreier? Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht: Er kommt! Die Nachricht weckte große Freude. Begeistert gingen die Menschen Jesus entgegen: „Hosianna, gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“ Die Botschaft des Jubels ist eindeutig. Die Menge erwartet den Nachfolger auf Davids Thron, den neuen König von Israel. Einen Herrscher, der mit der römischen Besatzung ein Ende macht und Frieden bringt. Einen Mann Gottes, der dem Volk Gottes Rettung bringt.

Und dann kommt Jesus. Auf einem Esel reitet er in die heilige Stadt. Auf einem Esel, wie es einer der Propheten angekündigt hatte. Das macht allen deutlich, dass sich die Zusagen Gottes in Jesus erfüllen, dass er der Mann Gottes ist, dass er Frieden bringt. Ob Jesus in die vielfältigen Erwartungen der Menschen passt, wird zu einer bedeutungslosen Frage. Denn er ist der, dessen Kommen Gott seit langem ankündigen ließ. Ja, Jesus kommt im Namen des Herrn, im Auftrag und in der Vollmacht Gottes. Er ist der erwartete Helfer, der Messias. Ein besonderer König ist er: Herzenskönig, mein und Ihr Heiland. Sind wir bereit, hinaus zu gehen, Sicherheiten und Gewohntes zu verlassen? Sind wir bereit, ihm entgegen zu gehen und uns für ihn und sein Kommen zu öffnen? Sind wir bereit, in das Hosianna einzustimmen, ihn freudig zu begrüßen und unser Heil von ihm zu erwarten? Er will kommen, er wird kommen!
 

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