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Jeremia 51,50

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gedenkt des HERRN in fernem Lande und lasst euch Jerusalem im Herzen sein!

Jeremia 51,50

In diesem 51. Kapitel wird vom schrecklichen Gericht Gottes über Babel geredet. Von dem ruhmlosen Untergang dieser Stadt ist die Rede. Der Gott Israels bereitet dem stolzen Babel ein Ende mit Schrecken. Er vergilt ihm das Böse, das es an seinem Volk begangen hat.

Babel ist im Jahre 538 vor Christus durch den Perserkönig Kyros erobert worden. Damit war die Macht der Chaldäer gebrochen. Die unterdrückten Völker atmeten auf. Unter ihnen das gefangene Volk Juda. Nun kam die Zeit der Heimkehr in Sicht.

Allerdings schafft Gott nicht nur die äußeren Bedingungen zur Flucht. Er ist nicht nur der Erlöser, sondern er führt die Erlösten auch. Gott erlöst keinen, den er nicht auch nach Hause bringt.

Deshalb lässt Gott den überlebenden Verbannten durch den Propheten sagen: „Gedenkt des HERRN in fernem Lande und lasst euch Jerusalem im Herzen sein!“

Dieses Jerusalem ist eine außergewöhnliche Stadt. Allen voran für die Juden. Aber auch für uns Christen. Nicht zuletzt für die Moslems. Auch wenn das manchen Juden und Christen nicht gefällt.

Für viele Menschen ist Jerusalem eine faszinierende Stadt. Für andere eine schreckliche Stadt. Für nicht wenige eine umstrittene Stadt. Eine umkämpfte Stadt. Bis heute. Auf jeden Fall: In Jerusalem ist Gottes Geschichte geradezu zum Anfassen. Wer Jerusalem einmal richtig kennengelernt hat, vergisst es nicht mehr.

Hier in dieser Stadt wurde auch meine christliche Hoffnung geboren. Und Ihre Hoffnung vielleicht auch. Für uns Christen ist ja Jesus untrennbar mit Jerusalem verbunden. Dort hat er gewirkt. Dort wurde er gekreuzigt. Dort ist er auferstanden.

Daran musste ich denken, als ich das erste Mal in Jerusalem war. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wo er nun dort genau gekreuzigt wurde und wo er genau auferstanden ist. Wichtig ist viel mehr, dass er dort für meine Schuld gestorben und dort am Ostermorgen auferstanden ist. Daran denke ich auch, wenn ich das Lied singe: „Jerusalem, du hoch gebaute Stadt. Wollt Gott, ich wär in dir!“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 150)

Dann denke ich an das, was noch kommt: Jesu Wiederkunft und seine neue Welt. Dem Tag lebe ich entgegen. Diese neue Welt Gottes ist mein Ziel. Darum behalte ich das irdische und auch das himmlische Jerusalem in meinem Herzen. Die eine Stadt ist ohne die andere nicht zu verstehen.

Dem, was damals vor 2000 Jahren in Jerusalem geschehen ist, verdanke ich meine Hoffnung. Deshalb feiere ich Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten. Diese Feste erinnern mich daran, was Gott für mich getan hat.

Doch nicht nur mit der Vergangenheit beschäftige ich mich. Gott gehört auch die Zukunft. Auch meine Zukunft. Darum kann ich nach vorne blicken. Auf das, was Gott auf dieser Erde noch mit mir vor hat. Und auf das, was mich dann im Himmel erwartet.

Wenn ich aber so auf die Orte und Zeiten in Gottes Geschichte zurück blicke und nach vorne, dann merke ich, dass auch jetzt Gottes Zeit ist. Gottes Zeit mit mir. Gott seine Geschichte schreibt. Meine Geschichte schreibt. Daran will ich immer wieder denken. Das soll in meinem Herzen bleiben. Das kann ich heute von Jeremia lernen, wenn ich an die Stadt Jerusalem denke.
 

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