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/ Wort zum Tag

Psalm 25,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!

Psalm 25,5

Es gehört zentral zu unserem Menschsein, dass wir hoffen können. Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Solange wir leben, hoffen wir.“ Es gibt kaum einen Menschen, der nicht irgendwie hofft. Menschsein heißt, ein Hoffender sein. Erstaunlich, in wie vielen Situationen uns diese Grundhaltung der Hoffnung zugute kommt. Etwas davon spüre ich immer wieder im Kontakt mit behinderten Menschen. Konkret denke ich an einen jungen Mann, der trotz seiner Behinderung alles daran setzte, im Beruf Karriere zu machen. Andere hätten längst aufgegeben. Er blieb zielstrebig dran und erreichte schließlich eine Spitzenposition. Bei diesem Mann fällt seine durchwegs positive Lebenseinstellung auf, er ist von Hoffnung geprägt. Als ich ihn näher kennen lernte, merkte ich, wie stark er von seiner Hoffnung motiviert wurde.

Hoffnung ist eine elementare Gabe, die dem Menschen von Gott eingepflanzt worden ist. Hoffnung zeigt sich auch im ungebrochenen Lebenswillen, den wir gerade bei kranken und behinderten Menschen antreffen können. Wahrscheinlich trifft für diese Menschen das Motto zu: „Solange wir leben, hoffen wir.“

Es gibt aber auch das Gegenteil: Menschen, die völlig resigniert sich selber aufgegeben haben. Durchkreuzte Pläne, enttäuschte Hoffnungen im Beruf oder im persönlichen Leben düngen den Boden der Resignation. Solche Zeichen der Resignation begegnen uns heutzutage immer häufiger. „Wissen Sie“, sagen manche in den Beratungsgesprächen, „ich habe resigniert.“ Das sagen die Arbeitslosen, die keine Stelle mehr finden. Das sagen Ehepartner, die aneinander leiden. Das sagen Singles, die einfach keinen Partner finden. Das sagen jene, die sich immer wieder für eine bessere Umwelt eingesetzt haben. In der Tat, es kann uns vieles in die Resignation treiben. Für mich ist es wichtig geworden, die Bibel als ein Lehrbuch der Hoffnung zu verstehen. Fast auf jeder Seite leuchtet Hoffnung auf. So zum Beispiel in Psalm 25,5: „Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.“ Die letzten Worte können auch übersetzt werden mit „... täglich hoffe ich auf dich.“

Christen hoffen auf Gott, weil sie „wiedergeboren“ sind „zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“ (1. Petrus 1,3). Jesus ist somit die unerschütterliche Grundlage unserer Hoffnung. Wo der Auferstandene Christus ist, da ist auch Hoffnung und Leben. Diese Hoffnung geht weiter als jede menschliche Hoffnung. Jesus sagt. „Ich lebe, und ihr sollt auch leben“ (Johannes 14,19). Durch Jesus haben wir eine Hoffnung, die über den Tod hinausreicht. Hoffnung hat viel mit Spannung zu tun. Hoffnung heißt in der hebräischen Sprache Tikwa. Übersetzt heißt das: Eine bis zum Zerreißen gespannte Schnur. Eine Anspannung, die Spannung aushält. Hoffen heißt somit: In einer Spannung leben und diese Spannung aushalten. In welchen Spannungen leben Sie heute? Wo sind Sie gefordert, Dinge die Sie nicht sofort ändern können, auszuhalten? Vielleicht der Umgang mit den eigenen Kindern? Mit dem Chef am Arbeitsplatz? Mit einer lebensbedrohenden Krankheit? Mit den Folgen eines Unfalls? „Täglich hoffe ich auf dich.“ Dieses Wort will uns heute anstecken mit jener Hoffnung, die nicht trügt, sondern trägt, mit jener Hoffnung, die unsere Gegenwart gestaltet und unsere Zukunft erhellt.

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Kommentare (1)

elisa5 /

Danke! Der Gedanke, dass Hoffnung etwas mit Spannung aushalten zu tun hat, den find ich gut! Der tut gut! So habe ich Hoffnung noch nie gesehen. Danke!