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/ Wort zum Tag

1. Petrus 3,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Segnet, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.

1. Petrus 3,9

Es ist ein tiefes Geheimnis und ein großes Geschenk, dass wir uns in unseren Gottesdiensten segnen lassen dürfen. Ich meine, dass unsere Generation das neu entdeckt hat. Viele Segnungsfeiern und unterschiedlichste Segensformeln werden in unseren Tagen angeboten und in Anspruch genommen. Das zeigt, Menschen ahnen es, wie sehr sie auf Gottes Segen angewiesen sind.

Wenn Petrus schreibt, dass Christen zum Segnen berufen sind, dann meint er mehr als eine liturgische Formel im Gottesdienst. Der Brief des Petrus richtet sich an Männer und Frauen, an Väter, Mütter und Kinder. Er gibt Anweisungen, wie sie in der Familie sich lieben und einordnen sollen. Selbst für das Arbeitsverhältnis von Knechten und Herren hat Petrus Regeln. Sie sollen sich gegenseitig achten und ehren. In diesem Zusammenhang spricht er vom Segnen.

Segnen - so hat es jemand formuliert - bedeutet, das Echogesetz dieser Welt zu durchbrechen. „Wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es zurück“, lautet ein Sprichwort. Wer geschlagen wird, der schlägt wieder. Wer geschimpft wird, schimpft auch. Das Gesetz der Vergeltung ist in dieser Welt ganz selbstverständlich, und was damit ausgerichtet wird, haben wir täglich vor Augen. Christen sind berufen, das Echogesetz dieser Welt zu durchbrechen. „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet.“

Wir sind zum Segnen berufen. Das Segnen darf nicht auf den gottesdienstlichen Raum beschränkt bleiben. Gottes Segen will Raum bekommen in unseren Ehen und Familien, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft. Hier hat das Segnen nicht den Charakter einer feierlichen Handlung, sondern wird sich ganz real als erneuernde Kraft auswirken, die Gott schenkt.

Segnen heißt, ein gutes Wort im Namen Jesu sagen. Martin Luther tritt der üblen Nachrede und dem Verleumden entgegen und sagt: „Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.“ Das ermutigt den Nächsten, das gibt ihm Kraft. In diesem Segnen wird Misstrauen und Hass überwunden. So entstehen neue Beziehungen.

Beim Segnen stellen wir den anderen in das Angesicht Gottes. So wie Gott ihn sieht, so lernen auch wir ihn zu sehen. Im Segnen geben wir den anderen an Gott ab. So schafft das Segnen neue Verhältnisse in der Familie, in der Arbeitswelt und in unserer Gesellschaft.

"Ihr seid zum Segnen berufen." Mit dieser Aufgabe sind Christen Licht in der Finsternis und Salz, das der Fäulnis entgegenwirkt.

„Ihr seid zum Segnen berufen und ihr könnt es, weil ihr von Gott gesegnet seid“, sagt uns Petrus. Wir haben erfahren, dass Gott sich uns zuwendet in Jesus Christus. Wir sind von ihm geliebt, haben Vergebung und Frieden. Dieser „Segen“ will von Gott durch uns in diese Welt hineinfließen.

Ihr seid zum Segnen berufen, wahrlich ein großartiger Auftrag, eine hohe Berufung und Würde.

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