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/ Wort zum Tag

1. Korinther 13,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle."

1. Korinther 13,1

In einer christlichen Gemeinde wird diskutiert und  gestritten, was denn am Wichtigsten ist – die Kindergruppe oder der Teen-Kreis? Die Bibelstunde oder der Frauenkreis? Der Gottesdienst oder doch die Hilfsaktion für ein Kinderheim in Osteuropa? – „Alles Unsinn!“ würde der Apostel Paulus wahrscheinlich sagen. „Das Wichtigste in einer Gemeinde ist die Liebe! Es geht nicht um wichtig oder unwichtig, um erstklassig oder zweitklassig oder gar drittklassig, sondern in allem soll Liebe drin sein! Alles soll von der Liebe bestimmt sein.“
Daran erinnert Paulus. Er sagt: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“
Dieser Bibelvers ist aus einem Brief, den er an die Christengemeinde in Korinth geschrieben hat. Es war eine lebendige Gemeinde mit ganz unterschiedlich geprägter Frömmigkeit. Dort kamen Menschen aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zusammen – es gab Arme und Reiche, Sklaven und Freie, Gebildete und Ungebildete. Diese bunte Mischung wirkte sich natürlich auch auf das Gemeindeleben aus. Es kam zu Gruppenbildungen. Es gab Spannungen und Spaltungen in der Gemeinde. Es gab Gemeindeglieder, die in ihrem Glauben fest und gewiss waren und andere, die immer wieder von Zweifeln und Anfechtungen geplagt wurden. Es wurde zwar nicht darüber diskutiert und gestritten, welcher Gemeindekreis der Wichtigste ist. Aber es wurde über die verschiedensten Gaben und Dienste in der Gemeinde heftig gerungen. Es gab Gemeindeglieder, die von besonderen Erfahrungen mit dem Heiligen Geist berichten konnten. Es wird von Heilungen und Wundern berichtet, die in der Gemeinde geschehen sind. Da hat es offenbar Christen mit einer prophetischen Gabe gegeben – die Zukünftiges erkennen und voraussagen konnten. Andere, die stolz auf ihre geistlichen Erkenntnisse waren oder auch auf die Gabe der „Zungenrede“.
Am Anfang seines Briefes dankt Paulus Gott, dass die Gemeinde in Korinth so lebendig ist im Glauben. Aber er ist auch besorgt, dass die Einheit der Gemeinde auseinander bricht. Er vergleicht die Gemeinde mit einem Leib und betont: die unterschiedlichen Glieder gehören zusammen. Da kann sich nicht Einer mit seinen Glaubenserfahrungen über den Anderen stellen und meinen, er sei deshalb wichtiger und mehr wert. Paulus betont die Einheit in der Vielfalt.
Über alles stellt er die Liebe. Das ist für ihn der Maßstab, der Orientierungspunkt für ein Leben im Glauben. Fehlt es an der Liebe, dann fehlt Entscheidendes. Das unterstreicht auch das Wort für heute:
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“ – Ich verstehe den Bibelvers so: egal wie und was ich rede, wenn es nicht aus der Liebe kommt und von der Liebe bestimmt wird, ist alles Reden nur ein „leerer Schall“, nur wie ein „dumpfer“ oder „greller“ Ton. Es bewegt und verändert nichts.  
Das ist ja auch das Besondere an Jesus gewesen: seine Worte waren von der Liebe zu den Menschen bestimmt. Darum waren seine Worte auch so überzeugend, dass Menschen ihnen Glauben geschenkt haben und ihr Leben dadurch verändert wurde.
Daran will ich denken, wenn ich heute mit Menschen ins Gespräch komme.
Daran will ich denken, wenn ich in der Versuchung stehe, über andere zu urteilen oder sie gar zu verurteilen. Daran will ich denken, wenn ich versucht bin, gereizt zu reagieren und meine Worte verletzen würden.
Liebe macht das Leben und die Worte glaubwürdig.
Daran will ich auch denken, wenn ich versucht bin, meine Glaubenserfahrungen als wichtiger und bedeutsamer anzusehen, als die Glaubenserfahrungen anderer Christen. Daran will ich auch denken, wenn in der Gemeinde gefragt und diskutiert wird, was denn am Wichtigsten ist.  Das Wichtigste ist die Liebe – zuerst die Liebe Jesu und auch die Liebe untereinander im Reden und Tun.
 

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