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Spielrezension „Han“

Seit 25 Jahren gibt es den Verlag Abacusspiele und genau so lange ist Michael Schacht als Spieleautor tätig. Das hat Abacusspiele zum Anlass genommen, mit „Han“ ein Jubiläumsspiel herauszubringen. Kein neues Spiel, zugegeben, denn dieses Spiel gab es bereits Jahre zuvor unter dem Namen „Kardinal & König“ (2001) und „China“ (2005). Doch „Han“ könnte sich trotzdem auch für die lohnen, die eines der älteren Spiele schon haben. Denn „Han“ kommt nicht nur im neuen Design daher, sondern auch mit veränderten Regeln, die dem Spiel ganz neue Aspekte verleihen. Grundsätzlich bleibt es aber dabei: Mit Hilfe von Gesandten gilt es, Provinzen zu vereinen und so möglichst viele Punkte zu holen.

Zunächst gilt es abhängig von der Spieleranzahl eine Spielplanseite auszuwählen. Dann erhält jeder Spieler Häuser und Gesandte in seiner Farbe. Die Spieler müssen ihre Spielsteine in Provinzen platzieren. Das geht mithilfe von Provinzkarten. Von denen hat jeder Spieler drei auf der Hand. Die Farben der Karten entsprechen den jeweiligen Provinzen. Wobei zwei gleichfarbige Karten gewissermaßen als „Joker“ genutzt werden können. Nur in die farblich passende Provinz kann der Spieler seine Spielsteine einsetzen. Dabei gilt die Regel, dass der Spieler maximal zwei Steine in eine Provinz einsetzen kann. Häuser werden dabei auf Hausfelder gesetzt und Abgesandte werden abhängig von der Anzahl der Häuser in einer Provinz auf das entsprechende zentrale Feld der Provinz gesetzt. Ziel ist es, möglichst Mehrheiten bei den Häusern in einer Provinz zu bekommen, um so Punkte zu sammeln. Noch wichtiger sind aber die Gesandten. Hier gilt es Mehrheiten in zwei benachbarten Provinzen zu erreichen. Sie zahlen sich am Ende des Spiels besonders aus. Nachdem ein Spieler Karten zum Einsetzen der Häuser und Gesandten abgelegt hat, zieht er Karten von einer offenen Auslage, bzw. dem Nachziehstapel nach. Ist der Nachziehstapel zweimal aufgebraucht, endet die Partie. Dann gibt es die Schlusswertung. Wer dann die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt.

„Han“ ist besonders in der Zweispielervariante eine echte Herausforderung. Die Partien sind oft ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Möglichkeiten und Absichten des Mitspielers sind in der Regel gut einzuschätzen. So kann die eigene Taktik angepasst werden. Der kleinste taktische Fehler wird allerdings umso heftiger bestraft. Bei den Partien mit mehreren Spielern nimmt der Zufallsfaktor zu. Spannend bleibt „Han“ aber dennoch! Besonders die Reduzierung auf nur drei Handkarten limitieren die Möglichkeiten und fordern richtig heraus. Insgesamt ist „Han“ ein richtig gut gelungenes Taktikspiel mit mitunter schwierigen Entscheidungen. Nicht nur für Taktikfüchse ein echter Tipp!

 

„Han“
Autor: Michael Schacht
Verlag: Abacusspiele
Für 2 - 5 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 45 Minuten
Preis: ca. 20 Euro

 

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