Ich kann die berechtigte Frage nicht schlüssig beantworten. Gerade vor unserem stark vom Individualismus geprägten Denken erscheint es ungerecht und falsch, dass Menschen bestraft werden, die offenbar nichts falsches getan haben. Und 70.000 sind sehr viele Menschen. Mit dem Wissen um das Leid und diese Schuld muss David leben, auch wenn ihm vergeben wurde. Ich stelle mit das nicht leicht vor. Konkrete Schuld hat Auswirkungen auf andere. Das ist in der Familie eine Realität, aber auch in einer … mehrVolksgemeinschaft. Da würde ich nicht von Strafe Gottes sprechen, so wie es in dieser Geschichte dargestellt wird. In der Tat erscheint es ungerecht von Gott, Unschuldige so zu bestrafen. David leidet selbst darunter und klagt es Gott (V.17). Er findet es scheinbar auch ungerecht. Es bleiben in der Tat wichtige Fragen. Am Anfang steht ein zorniger Gott, am Ende ein gnädiger. Das Sterben des unschuldigen Jesu am Kreuz ist und bleibt der Preis, dass Gott mir gnädig ist. Dafür bleibe ich Gott auf ewig dankbar. Ja, es bleiben Fragen offen, nicht nur in dieser Geschichte. Aber es bleibt vor allem große Dankbarkeit für die Gnade und Liebe Gottes.
Von Steffen Brack am .
Eine Schuld und ein Verhängnis zugleich, was ja immer wieder vorkommen kann, wenn ein Volk, eine Gesellschaft einmal Gottes Gericht preisgegeben ist.
Drei verschiedene Vollstreckungen seines Gerichts lässt Gott dem bereuenden David vorlegen. Ich meine, keine ist leichter oder schwerer als die andere. Und David entscheidet sich auch ausdrücklich nicht für eine von ihnen, wie Vers 14 unübersehbar aufzeigt. Sondern er bittet um ein Gericht, bei dem er mitsamt seinem Volk in die Hände Gottes fallen … mehrdarf. Und zwar deshalb, weil Gott noch selbst im Gericht barmherzig ist. Was dann auch die folgenden Verse zeigen.
Von Steffen Brack am .
Lieber Herr Spielmann,
vielen Dank für Ihren Leserbrief. Sicher werde ich nicht alle Ungereimtheiten dieses Kapitels klären können. Aber das, was mir auffällt, will ich gerne weitergeben. Wesentlich erscheint mir hier, genau zu lesen und den Zusammenhang sorgfältig zu beachten. In Vers 1 heißt es klar und deutlich: „Und wieder entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel.“ Dabei ist „Zorn“ - wie auch sonst in der Bibel - keinesfalls ein unkontrolliertes Wüten Gottes. Sondern beschreibt, dass Gott … mehrsein gerechtes Gericht dieses Mal nicht nur ankündigt, sondern auch vollstrecken wird. Und Gottes Gericht gilt nicht allein David, sondern dem ganzen Volk. Von Anfang an. D.h. das Volk muss nicht dafür büßen, dass ihr König sündigt. Sondern eher ist es nach Vers 1 so: die Musterung des Volkes, die David befiehlt, ist die Art und Weise, durch die Gott sein Gericht über das Volk kommen lässt. Die Volkzählung ist somit schon Folge des Gerichtes, das Gott über sein Volk bringt. Auch wenn hier nirgends der genaue Grund für Gottes Gericht angegeben wird. Was es für uns heutige Leser vielleicht so schwierig macht. Nach Vers 1 ist aus meiner Sicht zumindest deutlich. Die Zählung des Volkes, von David befohlen, ist kaum der Grund für Gottes Gerichtshandeln. Sondern schon Bestandteil seines Gerichts. Anders kann ich Vers 1 nicht lesen. Auch wenn aus dem weiteren Verlauf deutlich wird: Davids Zählung ist für sich genommen natürlich erneut eine Sünde gegen Gott.
Von Gerhard S. am .
Gott spricht zu David und bietet 3 Strafen für sein Vergehen an. Eine Strafe galt direkt für David, die beiden anderen Strafen sollten das Volk treffen. Da David der Schuldige war, hätte er sich eigentlich für die Strafe entscheiden müssen, die ihn getroffen hätte. Seinetwegen mussten 70.000 Menschen sterben. Dass er im Nachhinein erschüttert war, müsste eigentlich ganz selbstverständlich sein. Was mich an der ganzen Sache irritiert, ist, dass Gott Menschen straft, die das nicht verschuldet haben. Der Schuldige erfährt Vergebung, die Unschuldigen erleiden den Tod. Gibt es dafür eine Erklärung?
Ihr Kommentar
Kommentare
Ich kann die berechtigte Frage nicht schlüssig beantworten. Gerade vor unserem stark vom Individualismus geprägten Denken erscheint es ungerecht und falsch, dass Menschen bestraft werden, die offenbar nichts falsches getan haben. Und 70.000 sind sehr viele Menschen. Mit dem Wissen um das Leid und diese Schuld muss David leben, auch wenn ihm vergeben wurde. Ich stelle mit das nicht leicht vor. Konkrete Schuld hat Auswirkungen auf andere. Das ist in der Familie eine Realität, aber auch in einer … mehrVolksgemeinschaft. Da würde ich nicht von Strafe Gottes sprechen, so wie es in dieser Geschichte dargestellt wird. In der Tat erscheint es ungerecht von Gott, Unschuldige so zu bestrafen. David leidet selbst darunter und klagt es Gott (V.17). Er findet es scheinbar auch ungerecht. Es bleiben in der Tat wichtige Fragen. Am Anfang steht ein zorniger Gott, am Ende ein gnädiger. Das Sterben des unschuldigen Jesu am Kreuz ist und bleibt der Preis, dass Gott mir gnädig ist. Dafür bleibe ich Gott auf ewig dankbar. Ja, es bleiben Fragen offen, nicht nur in dieser Geschichte. Aber es bleibt vor allem große Dankbarkeit für die Gnade und Liebe Gottes.
Eine Schuld und ein Verhängnis zugleich, was ja immer wieder vorkommen kann, wenn ein Volk, eine Gesellschaft einmal Gottes Gericht preisgegeben ist.
Drei verschiedene Vollstreckungen seines Gerichts lässt Gott dem bereuenden David vorlegen. Ich meine, keine ist leichter oder schwerer als die andere. Und David entscheidet sich auch ausdrücklich nicht für eine von ihnen, wie Vers 14 unübersehbar aufzeigt. Sondern er bittet um ein Gericht, bei dem er mitsamt seinem Volk in die Hände Gottes fallen … mehrdarf. Und zwar deshalb, weil Gott noch selbst im Gericht barmherzig ist. Was dann auch die folgenden Verse zeigen.
Lieber Herr Spielmann,
vielen Dank für Ihren Leserbrief. Sicher werde ich nicht alle Ungereimtheiten dieses Kapitels klären können. Aber das, was mir auffällt, will ich gerne weitergeben. Wesentlich erscheint mir hier, genau zu lesen und den Zusammenhang sorgfältig zu beachten. In Vers 1 heißt es klar und deutlich: „Und wieder entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel.“ Dabei ist „Zorn“ - wie auch sonst in der Bibel - keinesfalls ein unkontrolliertes Wüten Gottes. Sondern beschreibt, dass Gott … mehrsein gerechtes Gericht dieses Mal nicht nur ankündigt, sondern auch vollstrecken wird. Und Gottes Gericht gilt nicht allein David, sondern dem ganzen Volk. Von Anfang an. D.h. das Volk muss nicht dafür büßen, dass ihr König sündigt. Sondern eher ist es nach Vers 1 so: die Musterung des Volkes, die David befiehlt, ist die Art und Weise, durch die Gott sein Gericht über das Volk kommen lässt. Die Volkzählung ist somit schon Folge des Gerichtes, das Gott über sein Volk bringt. Auch wenn hier nirgends der genaue Grund für Gottes Gericht angegeben wird. Was es für uns heutige Leser vielleicht so schwierig macht. Nach Vers 1 ist aus meiner Sicht zumindest deutlich. Die Zählung des Volkes, von David befohlen, ist kaum der Grund für Gottes Gerichtshandeln. Sondern schon Bestandteil seines Gerichts. Anders kann ich Vers 1 nicht lesen. Auch wenn aus dem weiteren Verlauf deutlich wird: Davids Zählung ist für sich genommen natürlich erneut eine Sünde gegen Gott.
Gott spricht zu David und bietet 3 Strafen für sein Vergehen an. Eine Strafe galt direkt für David, die beiden anderen Strafen sollten das Volk treffen. Da David der Schuldige war, hätte er sich eigentlich für die Strafe entscheiden müssen, die ihn getroffen hätte. Seinetwegen mussten 70.000 Menschen sterben. Dass er im Nachhinein erschüttert war, müsste eigentlich ganz selbstverständlich sein. Was mich an der ganzen Sache irritiert, ist, dass Gott Menschen straft, die das nicht verschuldet haben. Der Schuldige erfährt Vergebung, die Unschuldigen erleiden den Tod. Gibt es dafür eine Erklärung?