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/ Wort zum Tag

Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit

Dagmar Rohrbach über Jeremia 31,25.

Ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen.

Jeremia 31,25

Kennen Sie das? Sie stecken in einer völlig aussichtslosen Situation. Da kommt jemand und macht Ihnen Mut, gibt Ihnen eine Zusage Gottes. Kann man dem trauen? Das ist eben die Frage: Was hilft gegen absolute Finsternis und Hoffnungslosigkeit? Ganz einfach, ein Licht. Denn Licht in einem stockfinsteren Raum vertreibt die Finsternis. Im wirklichen Leben scheint das nicht so einfach zu sein. Aber gerade das ist die spannende Herausforderung. In der Bibel stoße ich immer wieder auf Zusagen in dunklen Situationen. Ein Beispiel: Der syrische Feldherr Rabaske belagert Jerusalem zur Zeit des Königs Hiskia. Er rühmt sich, schon ganz andere Städte erobert zu haben. Auch Hiskias Gott könne diesem jetzt nicht helfen. Hiskia holt sich Rat beim Propheten Jesaja und erhält tatsächlich eine Zusage. Und tatsächlich schafft Gott das Unmögliche. Der Belagerer zieht ab und wird zu Hause getötet. Am Vertrauen zu Gott festzuhalten hat sich gelohnt.

Im heutigen Wort zum Tag liegt etwas Ähnliches vor. Der Prophet Jeremia musste dem Volk Israel vorwiegend Unheil ankündigen. Wie sehr litt er darunter! Zumal die Menschen seine Warnungen nicht ernst nahmen. Da gibt ihm Gott Worte des Trostes: Denn ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen. (Jer. 31,25). Jeremia weiß und muss es klar sagen: Ihr habt den Bund mit Gott gebrochen. Die Konsequenz werdet ihr tragen müssen. Aber das ist nicht das Letzte. Die unbegreifliche Barmherzigkeit Gottes wird die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen. Gott ist da - auch in der Zeit der Not. Er ist das Licht in der Finsternis. Werft euer Vertrauen nicht weg. Es ist Gottes Wille, seine Menschen nicht fallen zu lassen. Er ist barmherzig, auch wenn er ihnen die Strafe nicht erlässt. Aber er erwartet das Erkennen der Schuld. Er will, dass die Menschen zu ihm umkehren.

Eigenartigerweise ist dieses Wort nicht nur eine Willensbekundung. Es steht im Perfekt, der vollendeten Gegenwart: Denn ich habe die erschöpfte Seele reichlich getränkt und jede schmachtende Seele gefüllt. D.h. obwohl die Erfüllung erst in der Not eintreffen wird, ist sie in der Zusage Gottes bereits geschehen. Mehr Sicherheit gibt es nicht als diese Willensbekundung Gottes. So können wir von Jeremia und auch von Hiskia lernen. Beide haben mitten in Bedrängnis und Hoffnungslosigkeit den Blick auf Gottes Zusage gerichtet. Gegen jede Verunsicherung, jeden Zweifel haben sie das Vertrauen auf Gott gesetzt. Wie schwer ist es für uns, unsere Aufmerksamkeit weg von den Sorgen und Nöten auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, zu richten. Aber das allein hilft.

Nehmen Sie jede auch noch so kleine Gelegenheit wahr, sich in diesem Vertrauen zu üben. Lassen Sie so die Glaubenswurzeln tiefer in den Boden wachsen. Wenn dann größere Schwierigkeiten kommen, werden Sie vorbereitet sein. Freuen Sie sich an diesen Herausforderungen. Sie werden Ihren Glauben stärken!

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