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Gottes Uhr geht immer genau

Walter Ulmer über Jesaja 30,19.

Der HERR wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört.

Jesaja 30,19

So stellen wir uns das oft vor. Wir beten und nach dem Amen ist schon das Ergebnis da. Wie oft sind wir enttäuscht, weil die Antwort auf unsere Gebete so lange auf sich warten lässt. Haben wir nicht richtig gebetet? War das Gebet nicht nach dem Willen Gottes? Wie kommt es, dass unsere Erfahrung oft anders aussieht als die Aussage aus unserem Bibelwort?

Drei Gedanken scheinen mir in diesem Zusammenhang wichtig:

1. „Er wird gnädig sein, wenn du rufst.“ Mit dem Wort 'gnädig' wird angedeutet, dass es einen himmelweiten Unterschied zwischen Gott und mir gibt. Gott der Erhabene, Unfassbare, Große und Allmächtige, beugt sich herab zu mir, dem Staub (Psalm 103,14), dem Sandkorn auf der Waage (Jes. 40,15). Welch ein Geschenk zu wissen, dass sich Gott über mich erbarmt und mir seine Hand entgegenstreckt. Er weist mich nicht ab, auch wenn ich das verdient hätte. Er schaut in Liebe zu mir her, wenn ich rufe, und wird mir antworten.

2. „Wenn du rufst, wird er antworten.“ Jemand, der Gott den Rücken kehrt und nicht nach ihm fragt, darf nicht erwarten, dass er etwas von Gott bekommt. Wer ruft, bekommt Antwort. Wer Gott aus seinem Leben ausklammert und nicht nach ihm fragt, wird wohl kaum eine Antwort Gottes hören. Wer aber umkehrt und sich Gott zuwendet, den wird er nicht wegstoßen. So hat es uns Jesus unmissverständlich gesagt (Joh. 6,37). Darum lädt Jesus, der Sohn Gottes, auch ein: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid“. (Matth.11,28). Wer umkehrt und nach Gott ruft, dem wird Gott antworten.

3. Nicht immer kommt die Antwort Gottes so prompt, wie wir das erwarten. Das hat nichts damit zu tun, dass er nicht richtig zugehört hat, oder wir unsere Bitte falsch formuliert haben. Wenn Gott nicht sofort so antwortet, wie wir das erwarten, hängt es damit zusammen, dass er besser weiß, was jetzt - zu diesem Zeitpunkt - das Richtige ist. Das kann ich sehr schön in der Geschichte aus Johannes 11 sehen. Jesus, der Sohn Gottes, wird von den Schwestern Maria und Marta gebeten, zu ihnen zu kommen, weil ihr Bruder Lazarus krank ist. Doch Jesus zögert mit seinem Besuch zwei Tage. Als er schließlich ankommt, ist Lazarus tot. Hat er nicht gehört? Wollte er nicht helfen? Kümmerte ihn die Not der Geschwister nicht?

O doch. Aber trotzdem kommt er, nach der Meinung von Marta und Maria, 'zu spät'. Doch Jesu Hilfe besteht nicht im sofortigen Eingreifen, sondern in der Offenbarung seiner allmächtigen Hilfe, durch die Auferweckung des Lazarus von den Toten. Gottes Uhr geht immer genau. Seine Hilfe ist präzise und kommt im richtigen Augenblick. Das gilt auch für heute.

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