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Gottes Frieden

Rainer Kunick über 2. Thessalonicher 3,16

Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen!

2. Thessalonicher 3,16

Griesgrämig war er, der alte Herr. Mit seinen Nachbarn verstand er sich nicht. In den Seniorenkreis kam er nicht, obwohl ich ihn öfter einlud. Seine Frau war vor einem Jahr verstorben, die beiden Kinder weit weg und hielten wenig Kontakt zu ihm. „Sie kümmern sich nicht um mich. Na ja, ich komm‘ schon allein klar“, sagte er. Als ich ihn wieder einmal besuchte, war er völlig verwandelt: Seine Tochter hatte ihn mit seinem Enkelkind besucht, sie hatten sich ausgesprochen und sie hatte den Vater zu sich eingeladen. „Nächste Woche werde ich zu ihr nach Süddeutschland fahren“, sagte er mit leuchtenden Augen. „Eigentlich wollte ich ja nicht, aber sie war so lieb zu mir und mein Enkel bettelte so. Sehen sie hier, sogar die neue Jacke habe ich mir für die Reise gekauft“. Ich sah, wie glücklich er war. Er wusste: Ich bin geliebt. Das hat ihn verändert.

Unser Gotteswort für heute macht uns deutlich: Ich bin von Gott geliebt, das verändert mein Leben. Der Apostel Paulus wünscht uns den Frieden des Friedefürsten. „Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sein mit euch allen!“ (2.Thessalonicher 3,16). Frieden ist ja nicht die Abwesenheit von Krieg, sondern beginnt im Kopf und im Herzen des Menschen. Deshalb spricht Paulus uns den Frieden Gottes zu, der uns verändert. Die Grundvoraussetzung ist: Ich habe Frieden mit Gott, weil er mich liebt. Friede ist die Gabe Gottes, die uns durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung geschenkt wird und im Heiligen Geist wirkt. Das verändert die Lage, das verändert mich. „Nur durch von Christus Verwandelte, können Verwandlungen ausgehen“, schreibt der Politiker Dag Hammarskjöld, der 2. UN-Generalsekretär. Ob unsere Familie, unsere Nachbarschaft, unsere Freunde, unsere Arbeitskollegen das immer spüren? Hoffentlich!

Dieser Frieden zwischen Gott und den Menschen ermöglicht auch die Aussöhnung zwischen Menschen und Völkern. Frieden im christlichen Verständnis ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Dieser orientiert sich an dem Ziel eines gewaltfreien Zusammenlebens der Völker. Wir erschrecken immer wieder über das Blutvergießen in unserer Welt, dass wir Kriege nicht verhindern können. Wir leben noch nicht im Paradies, sondern in der noch nicht erlösten Welt. Das wird uns immer wieder bewusst, wenn wir die Tagesnachrichten zur Kenntnis nehmen. Aussöhnung wird für uns zur ständigen Aufgabe, Unrecht und Gewalttat zu überwinden und zur Versöhnung der Menschen untereinander in Gerechtigkeit und Frieden beizutragen.

Siegfried Fietz hat dieses wunderschöne Friedenslied geschrieben:

Schalom, Schalom

Frauen und Männer

brauchen den Frieden,

Frauen und Männer -

Friede sei mit euch!

Lasst uns nach vorne sehen,

den Weg gemeinsam gehen,

lieben und vertraun,

auf den Frieden baun.

Alte und Schwache

brauchen den Frieden,

Alte und Schwache -

Friede sei mit euch!

Kinder von morgen

brauchen den Frieden,

Kinder von morgen -

Friede sei mit euch!

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