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Er hat die Sünde vieler getragen

Burghard Affeld über Jesaja 53,12

Er hat die Sünde vieler getragen, und für die Übeltäter trat er ein.

Jesaja 53,12

Bernds Traum von einem erholsamen Urlaub ist vorbei. Er liegt auf der Isolierstation eines Krankenhauses auf der Insel Sylt. Sein durch eine Operation geschwächter Körper kämpft mit hohem Fieber gegen einen lebensbedrohlichen Virus. Infusionsständer und Überwachungsgeräte umgeben sein Bett. Das nimmt er kaum wahr. Dann dämmert  er weg in eine andere Welt jenseits von Raum und Zeit.

In diesem Zustand der äußeren Bewusstlosigkeit sieht er sich vor einer hohen, grauen Betonmauer. In ihr finden sich kleine quadratische Fenster. Neugierig schaut Bernd in das erste Fenster. Es ist  leer. Dann aber kommt ihm ein Bild wie aus einer unendlichen Ferne immer näher, bis es vor seinen Augen stehen bleibt. In vergilbtem Schwarz-Weiß erkennt er ein Bild aus seiner Kindheit. Wie von Geisterhand geschrieben entsteht am unteren Rand ein Text.  Mit wenigen Worten beschreibt er den Inhalt des Bildes. „So war es! Gut formuliert.“ hört Bernd sich sagen. Er eilt zum nächsten Fenster. Hier wieder dasselbe. Jedes Fenster zeigt ihm ein Bild aus seiner Kindheit und Jugend, aus Familie und Beruf mit den entsprechenden kurzen Bildunterschriften. Und immer hört er sich sagen: „So war es! Gut formuliert.“

Neben den schönen Lebensbildern treten auch unerträgliche Szenen vor sein inneres Auge. Sie dokumentieren Bernds Versagen und viel Schuld. Beim Betrachten der schlimmen Bilder versagt ihm fast die Stimme. Unruhig und aufgeregt bestätigt er den Inhalt mit den Worten: „So war es, leider! Richtig formuliert.“ Kaum hat er dies ausgesprochen, erlischt der Text und das Bild verschwindet weit in der Ferne des Fensterloches. Stattdessen erscheint in dem Fenster ein neuer Text ohne Bild. Bernd liest laut und kann es kaum glauben: „Vergeben! Belanglos.“

So wechseln sich unregelmäßig schöne und schlimme Bilder seines Lebens ab. Immer das Gleiche: Die schönen Bilder bleiben in den Fenstern stehen. Die schrecklichen Bilder persönlicher Schuld verschwinden in kurzer Zeit. In den leeren Fenstern stehen nur die Worte: „Vergeben. Belanglos!“

Da wacht Bernd schweißgebadet aus seiner Ohnmacht auf. Wo ist er? Was ist mit ihm los? Ärzte stehen um sein Bett. Infusionsflaschen hängen über ihm. „Nun ist er wieder da!“ hört Bernd einen Arzt sagen. Sie hatten um sein Leben gekämpft. Es war knapp. Bernd ist zwar noch sehr schwach, aber überaus glücklich. Dieses Nahtoderlebnis wirkt noch lange in ihm nach. Gerade hatte er erlebt, was er immer geglaubt hat. Seine Schuld ist tatsächlich durch Jesus Christus vergeben. Im Gericht Gottes tritt Jesus für ihn ein wie ein Anwalt für den Angeklagten vor dem Richter.

Der Prophet Jesaja hat das schon gewusst. In Jesaja 53 Vers 12 lesen wir: „Er hat die Sünde vieler getragen, und für die Übeltäter trat er ein.“ Das soll für alle Menschen gelten, die sich Jesus anvertrauen. Es gibt kein größeres Glück als dies zu erkennen und glauben zu dürfen.

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