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/ Wort zum Tag

Eine Notration im Glauben

Franziska Stocker-Schwarz über 1. Petrus 2,3

Ihr habt ja geschmeckt, dass der Herr freundlich ist.

1. Petrus 2,3

Haben Sie sich schon einen Vorrat angelegt? Es gab ja im Sommer einigen Wirbel um ein Zivilschutzkonzept der Bundesregierung, zu dem eben auch gehört, dass jeder Haushalt in Deutschland sich bevorraten soll: Ein Zwei-Wochen-Vorrat wird empfohlen. Das bedeutet z.B. pro Person:

  • 28 Liter Wasser,
  • 4,9 Kilogramm Nudeln/Reis,
  • 0,5 Liter Öl,
  • 3,7 Kilogramm Milchprodukte …

… um nur Einiges zu nennen. So ein Vorrat für schwierige Zeiten kann wichtig sein. Es ist sozusagen eine Notration. Geht das auch im Glauben? So wie es das Bibelwort für den heutigen Tag sagt: „Ihr habt ja geschmeckt, dass der Herr freundlich ist!“ Dieser Geschmack, diese geistige Nahrung war lecker, war wohlschmeckend. Aber was ist, wenn im Glauben schwere Zeiten kommen? Wenn Krankheit hereinbricht? Wenn Not und Tod ohne Vorankündigung einfallen? Gibt es dann auch eine Notration im Glauben?

Ja. Diese Notration ist in Jesus Christus selbst zu finden. Ihn bekommen wir allerdings nicht in Flaschen oder in Tüten. Sondern sie ist zu aktivieren. Der Apostel Petrus, dessen Worten wir heute nachdenken, hat es persönlich erlebt. Er, der Felsenmann, nennt Jesus Christus den lebendigen Stein. Das ist also ein fester Grund, auf dem dennoch Leben möglich ist. Ein Fels, der trägt und nährt. Das ist ein Fundament, das Leben spendet. Wie ein Quellgrund im Granitstein der Alpen!

Denn Jesus Christus kam in unsere Welt hinein. Geboren in einem Stall, nicht in einem Palast. Das Land war besetzt von den Römern. Eine harte Zeit mit Unrecht und Zwangsarbeit. Jesus kannte schwere Arbeit. Er kannte auch Verrat. Er wurde als Unschuldiger zum Tode verurteilt. Jesus ging mitten in das Leid hinein. Und wer sich auf Jesus einlässt, wird erleben: Er schenkt Frieden, wie sonst keiner. Er schenkt Freude, wie sonst keiner. Alle Schuld wird vergeben, und das fühlt sich so gut an.

Aber dieses Wohlgefühl kann man nicht als Dauer-Kur pachten. Sondern wer diese Liebe und diesen Segen zu anderen bringt, wird auch Widerstand erfahren. Und an Gott zu glauben, bewahrt auch nicht automatisch vor Leid! Aber wir kennen die Quelle, die mitten im Leid und in den Tränen immer wieder Freude und Ruhe gibt.

„Stille im Sturm, Halt in der Flut, Wärme im Eis – Gott ist mir gut.“, so dichtet Jörg Swoboda. Diese Erfahrung teilen viele Christen. Diese Quelle der Liebe will fließen. Ich kann die Quelle fassen, indem ich „nach Gott frage“ (Im Leid sind die Klagepsalmen dabei eine Notration). Ich kann den Brunnen bauen, indem ich um den Heiligen Geist bitte. Der Quellbach kann sprudeln, indem Loblieder auf Gott gesungen werden. Lebendige Steine sind auch wir, indem wir mit einander und für einander als Menschen leben. Leben kann gelingen, wenn wir für den anderen sind. Diese Ration an Glaubensleben gibt die Kraft, auch in schweren Tag nicht zu verzweifeln.

Darum wird Jesus Christus der lebendige Stein genannt. Der Glaube an ihn gibt Halt in der Not. Wer davon gekostet hat, möchte davon nicht lassen.

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