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Eine Hand packt zu

Hans-Martin Stäbler über Psalm 18,36.

Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärkt mich.

Psalm 18,36

Dies war für mich ein großes Erlebnis. Als kleiner Junge durfte ich zum ersten Mal auf dem großen Fahrrad meines Vaters fahren. Ein Kinderrad war für unsere Familie damals viel zu teuer und von Stützrädchen zum gefahrlosen Testen keine Spur. Dieses große schwarze Herrenrad war mein Traum, ich habe es noch vor Augen. Ich konnte kaum über die Lenkstange schauen – ein kleiner Junge und Vaters großes Rad - ein Glückstag für mich. Mehr stehend als sitzend versuchte ich meine ersten Fahrversuche. Und es klappte ganz gut. Ich war ehrlich stolz. Es klappte nicht, weil ich so sportlich und fahrtüchtig war, sondern weil mein Vater mich mit seiner kräftigen Hand hinten am Gepäckträger festhielt. Manchmal ließ er kurz los und dann stützte er mich wieder fest. Ich vergesse seine starke Hand nicht. Sie gab mir als kleinem stolzen Jungen Sicherheit und Halt.

Ganz ähnlich schreibt der große König David auch über den lebendigen Gott in Psalm 18, Vers 36:

„Du Gott reichst mir den Schild des Heils, deine rechte Hand stützt mich, deine Güte macht mich groß.“

Als Führungskraft hat David eine große Verantwortung für sein Volk übernommen. Vom Propheten Samuel, dem Boten Gottes, wurde er zum König Israels gesalbt. Eine schwere Aufgabe in dieser schon damals konfliktreichen Gegend. David baute nicht auf seine eigene Stärke und bildete sich auf dieses Königsamt nichts ein. Manchmal litt er unter den Herausforderungen und Anfeindungen. Er schöpfte Kraft bei seinem Gott, mit der er über die täglichen Mauern springen konnte – so berichtet es das 18. Psalmlied.

David war ganz anders als viele Machtmenschen unserer Tage, die nur auf ihre Stärke und Leistungskraft bauen. Mitten in den Angriffen zerstörerischer und böser Kräfte – in seinem Psalmgebet berichtet David von Feinden, die nach seinem Leben trachteten. Er dankt seinem Gott, dem König aller Könige, für konkrete Hilfe und Bewahrung.

So singt er in diesem Psalmlied vom Schild des Heils, der ihn schützt, mitten in den Gefahren des Alltags. Und von der starken rechten Hand Gottes, die ihn sicher festhält, so dass er nicht stürzt.

Gott hält ihn fest, wie damals mein Vater mich bei meinen ersten Fahrradversuchen festgehalten hat.  Diese Erfahrung macht David zu einem dankbaren Menschen. Er freut sich über Gottes Güte, die er in seinem Leben erfährt. Durch Dankbarkeit zeigt David seine Größe.

Solche Führungspersönlichkeiten wünsche ich mir in unserer modernen Gesellschaft: Geschützt in Gottes Nähe, gehalten durch seine starke Hand und mit einem dankbaren Herzen. Dankbare Menschen sind angenehme Menschen, denen ich gerne Vertrauen schenke.

Mit diesem starken Satz aus dem Alten Testament macht David heute jedem von uns Mut, im Kampf unseres Lebens nicht aufzugeben, sondern Heil und Stabilität zu erleben. Wer nicht nur auf seine eigenen Fähigkeiten baut, sondern sein Leben als Geschenk der Güte Gottes erlebt, der kann in den Familien und auch in unserer Gesellschaft Großes bewegen - wie damals der König David.

Die Erfahrung der starken Hand des himmlischen Vaters wünsche ich Ihnen heute.

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Anstoß

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Kommentare (1)

Hedy /

Danke....Danke.... Danke vielmals fuer die Wunderbare Auslegung.
Gott segne Sie!