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/ Wort zum Tag

Ein Prachtkranz in Gottes Hand

Andreas Schenk über Jesaja 62,3.

Du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes.

Jesaja 62,3

Heute geht es um den Titel. Irgendwann gegen Mitternacht wird der Kapitän des Fußball-Europameisters den begehrten Pokal in die Höhe stemmen. Und die Menschen im Land des Europameisters werden einander jubelnd in den Armen liegen. Es ist ein Tag, für die Geschichtsbücher. Dieses Land darf sich vier Jahre lang Fußball Europameister nennen.

Die Schweiz wird es kaum sein. Schlimm ist das nicht. Denn wer weiß noch, wer vor 40 Jahren Europameister wurde? Und wer 1996? Gut, daran mögen sich vielleicht einige erinnern. Oliver Bierhoff schoss Deutschland mit seinem Golden Goal ins Glück. 1976 übrigens wurde die damalige Tschechoslowakei Europameister. Sportlicher Ruhm ist ziemlich vergänglich.  Die Erinnerung setzt bald Patina an. Das gilt auch für unsere persönlichen Höhenflüge und Erfolge.

Die Tageslosung aus Jesaja 62,3 redet auch von prachtvollen und außerordentlichen Zeichen: „Du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes.“ (Jesaja, 62,3)

Die Lutherübersetzung formuliert das zurückhaltend. Die Elberfelder Bibel spricht von einer „prachtvollen Krone“ und einem „königlichen Diadem“. In der Verdeutschung von Martin Buber und Franz Rosenzweig heißt es „Du wirst ein Prachtkranz in seiner Hand und ein königlicher Stirnbund im Griff Deines Gottes (sein).“ Das ist mehr als eine kostbare Krone. Hier geht es um einen Kranz, als Zeichen der Ehre und Zugehörigkeit.

Zurück zum Sport. Für die Schweizer Sportwelt ist der 28. August mindestens so wichtig wie das Euro-Finale oder die olympischen Spiele in Rio. Dann wird der neue Schwingerkönig gekürt. Da schwingt dann bestimmt ein Schweizer obenaus. Von da an darf er sich ein Leben lang „Schwingerkönig“ nennen. Neben dem Schwingerkönig erhalten etwa die ersten 15 % der besten Schwinger den begehrten Kranz des eidgenössischen Schwingfestes.

Diese ganz besondere Auszeichnung wird einen besonderen Platz im Haus des Kranzträgers erhalten. Er wird dort hängen bleiben  - bis er irgendwann verwelkt. Auch diese Kränze sind vergänglich.

Wie anders ist das mit dem Prachtkranz und dem königlichen Diadem, von denen Jesaja spricht. Diese Auszeichnung kommt aus der Hand des Herrn. Und bleibt im Griff Gottes.

Der Tages-Vers bezieht sich auf Zion, auf die Stadt Jerusalem. Sie ist das Sinnbild von Gottes bleibender Zuwendung zu seinem Volk und von seiner Herrschaft. Sie bleibt als besonders wertvoller Teil in Gottes Hand. Dieser Preis legt keine Patina an, weil Gott darin lebt. Es ist seine Zierde.

Dahinter steckt für mich eine Verheißung, die nicht nur für Zion und das Jerusalem von damals gilt, sondern für alle „Menschen Gottes“ über alle Zeiten hinweg:

Im Gegensatz zu einem vergänglichen Pokal oder einem Goldkranz bleiben wir in der Hand Gottes. Wir gehören zu Gott. Und Gott zu uns. Von Ewigkeit zu Ewigkeit.

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