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Das Volk verwunderte sich

Bernd Bierbaum über Matthäus 15,31.

Das Volk verwunderte sich, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.

Matthäus 15,31

„Das Volk verwunderte sich“ – das wäre heute doch genauso. Oder wie würde Ihnen das ergehen? Auf einmal kann einer reden, klar und deutlich, von dem man immer nur ein Gurgeln hörte, aber nie einen zusammenhängenden Satz. Auf einmal wachsen einer Verkrüppelten die Gliedmaßen nach. Ganz und gar heil. Auf einmal kann der Gelähmte gehen. Und wir wissen doch genau, dass er von Geburt an gelähmt war und noch nie einen einzigen Schritt gemacht hatte. Und der Blinde – der sieht! Unfassbar! Unglaublich? Natürlich würden wir uns wundern und den Kopf schütteln: „Das gibt´s doch nicht.“

Ich war in Indien, in Andhra Pradesh. „Meine Inder“ waren Ureinwohner. Sie lebten im Urwald. Viele waren Christen geworden. So gab es jetzt eine Erweckungskirche. Einen Arzt suchte man vergebens. Es gab Zauberpriester. Aber unsere Christen hatten ein gutes Rezept gegen Krankheiten. Sie beteten. Und die Leute wurden gesund. Alle! Alle! Jetzt war es an uns, uns zu wundern. Ich fragte: „Was macht ihr mit denen, die nicht gesund werden?“ Eine typisch europäisch – deutsche Frage. Da wunderten sich die Inder. Denn sie verstanden die Frage nicht. Und wunderten sich über die merkwürdigen Deutschen. Beten und das Gebet wird nicht erhört? Das gibt es nicht.

Ich war in China und stand am Sonntagmorgen in einer mehreren Hundert Meter langen Schlange. Wir wollten in den zweiten Gottesdienst einer Kirche. Hinter uns stand eine junge Chinesin, mit der kamen wir ins Gespräch. Und dann erzählte sie: „Ich hatte einen großen, inoperablen Gehirntumor und wusste nicht mehr ein noch aus. Da sagte man mir. `Geh zu den Christen, die beten für dich.` Das tat ich. Sie beteten für mich. Der Gehirntumor war weg, einfach weg. Es war unglaublich. Natürlich habe ich mich gefragt, wer hat diese Macht? So lernte ich Jesus kennen und gehöre heute zu ihm.“ Später erfuhren wir, dass in China zahllose Menschen zum Glauben an Jesus kommen. 80% von ihnen hatten eine ähnliche Geschichte wie die junge Frau. Kein Wunder, dass es der kommunistischen Partei nicht in den Kram passt.

Da, wo Gemeinde Jesu entsteht, gibt es auch Zeichen und Wunder. Oft flächendeckend. Die Leute sollen sehen, wir haben einen Herrn, Jesus Christus, dem kein Problem zu groß oder zu schwer ist. Ich kann weiter aus Deutschland erzählen. Heilungen und Wunder sind bei uns nicht flächendeckend. Aber sie sind da. Sie sind die Zeichen, von denen uns am Ende des Markusevangeliums berichtet wird. Zeichen! Nicht mehr und nicht weniger. Sie passieren und manchmal kann man nur die Luft anhalten, wenn man sieht, wie unser Herr eingreift. Da kann man sich wirklich nur noch wundern.

Trotzdem eine Frage zum Schluss. Ist unsere gesellschaftliche Situation so und immer mehr so ohne Jesus Christus? Wer rechnet denn ernsthaft mit Jesus? Im Mittelalter ging man erst in die Kirche und dann zum Arzt. Heute geht man nur noch zum Arzt. Bis auf die Christen. Die beten darum, dass Jesus Christus in der Not dabei ist. Und dass der große Heiland heil macht oder die Kunst der Ärzte benutzt. Ist – noch einmal – unsere gesellschaftliche Situation so wie in den Anfangsländern des Glaubens? Wie in Indien und China? Muss unser Herr seine Macht  zeigen? So sehr, dass wir uns nur noch wundern? Und – dieses und das ist wichtig – und „den Gott Israels preisen.“ Was wäre das schön!

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