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/ Wort zum Tag

Das Abschiedsgeschenk Jesu

Johannes Hruby über Lukas 24,30-31

Und es geschah, als Jesus mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn.

Lukas 24,30–31

„Was würdet ihr einem Freund oder eine Freundin als Abschiedsgeschenk überreichen, damit er oder sie immer wieder an euch denkt?“ Diese Frage stellte ich meinen Konfirmanden. Ihr Abschiedsgeschenk sollten sie auf einen Zettel schreiben. Viele würden ihrem Freund ein Foto überreichen, manche entschieden sich für einen Gegenstand.

Auch Jesus hat sich einmal von seinen Freunden verabschiedet. Es war am Abend vor seinem Tod. Als Abschiedsgeschenk hat er ihnen die Zeichen von Brot und Wein gegeben. Wenn Brot und Wein auf dem Altar in den Gottesdiensten stehen, dann wissen wir, Jesus ist in besonderer Weise gegenwärtig. Wenn wir diese Zeichen sehen, werden wir daran erinnert, dass Jesus für jeden einzelnen Menschen gestorben ist. Wir denken an das letzte Abendessen, das er mit seinen Freunden am Gründonnerstag vor seinem Tod eingenommen hat. An jenem Abend nahm er einen Brotfladen in die Hand, brach ihn und verteilte ihn an seine Jünger mit den Worten: „Das ist mein Leib.“ Auch den Wein im Kelch deutete er ganz neu: „Das ist mein Blut.“ Seit jenem Abend verbindet sich Jesus mit diesen Elementen Brot und Wein.

„Man sieht nur, was man kennt“, heißt es. So erging es den beiden Jüngern, die am ersten Osterabend unterwegs waren. Niedergeschlagen verließen sie Jerusalem. Jesus ist tot. Hat ihr Leben noch einen Sinn? Wie soll es ohne ihren Herrn weitergehen? Auf dem Heimweg nach Emmaus schloss sich ihnen ein Fremder an. Dass es Jesus war, nachdem er von den Toten auferstand, erkannten sie nicht. Ihre Augen waren verschlossen. Sie luden ihn zum Abendessen ein. Als ihr Gast den Brotfladen in die Hand nahm, ihn teilte und jedem ein Stück davon gab, gingen ihnen die Augen auf. „Das kennen wir doch“, ging es ihnen blitzartig durch den Kopf. Diese Geste kam ihnen bekannt vor. Plötzlich erkannten sie Jesus darin, wie er das Brot brach. Das war doch das Abschiedsgeschenk von Jesus an seine Jünger. Wo Brot und Wein im Namen Jesu geteilt werden, da ist Jesus besonders gegenwärtig.

Die Nähe von Jesus können wir heute erleben, wenn wir Abendmahl feiern. In den Elementen von Brot und Wein ist Jesus real gegenwärtig. Aber nicht nur er, sondern auch Christen sind anwesend, wenn das Abendmahl gefeiert wird. Das Abendmahl können wir nicht allein feiern. Da gehören Brüder und Schwestern im Glauben dazu.

Als nach der Zeit von Jesus die ersten Christen am Sonntag zusammenkamen, haben sie regelmäßig das Abendmahl oder Herrenmahl gefeiert. Jesus war ihnen ganz nah, obwohl sie ihn nicht sehen konnten. Das hat die Christen zusammengehalten, gestärkt und ermutigt. Das hat ihnen Kraft gegeben für ihren Alltag.

Und das gilt heute noch. Wenn in Ihrer Gemeinde Abendmahl gefeiert wird, lassen Sie sich das nicht entgehen. Feiern Sie mit anderen Christen die Gegenwart von Jesus Christus. Laden Sie einen Pfarrer oder Prediger ein, um mit Ihrem Hauskreis oder Mitarbeiterkreis das Abendmahl zu feiern. Das Abendmahl ist ein Stärkemittel auf dem Weg zur Ewigkeit. Das haben wir so nötig, wie das tägliche Brot.

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