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/ Wort zum Tag

Das Schöne und Vollkommene

Ulrich Ahrens über Psalm 119,81.

Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.

Psalm 119,81

Dieser eine Satz aus dem Film geht mir nicht mehr aus dem Sinn: „Für einen Tag lang soll es mal einfach nur schön sein!“ Diesen Wunsch sprach ein junges Mädchen aus, das eine ganze Weile in einer Klinik zubringen und sich dort mit drei anderen, sehr unterschiedlich geprägten Jugendlichen auseinandersetzen musste.

Der Wunsch dieses Mädchens spiegelt wider, was bei Licht betrachtet ja so ziemlich jeden Menschen beschäftigt: Man sehnt sich nach dem Schönen, dem Vollkommenen. Das Leben ist leider selten davon erfüllt. Stattdessen ist unser Leben viel mehr angefüllt mit dem, was uns Kraft kostet, uns ziemlich fertig oder sogar krank macht.

Das alles suchen wir uns nicht aus. Es ist aber da. Und dann setzen wir viel Energie ein, das, was uns den Tag so schwer macht, irgendwie zur Seite zu schieben. Wenigstens mal ein bisschen Ablenkung haben von all dem! Aber leider: das meiste holt uns irgendwann wieder ein. Und das erhoffte Schöne ist ganz schnell Vergangenheit.

Weil das mit dem einfach Beiseiteschieben nicht so erfolgreich ist, hat sich ein Mensch der Bibel einen anderen Weg gesucht, das Schöne und Vollkommene zu schmecken. Wir kennen seinen Namen nicht. Aber er hat ein ganz wunderbares Gedicht verfasst, in dem er von seinen Erfahrungen berichtet. Dieses Gedicht ist der uns überlieferte Psalm 119.

Im 81. Vers beschreibt der Verfasser seinen Weg: „Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.“

Was in diesem Vers mit „Seele“ ausgedrückt ist, beschreibt eigentlich die ganze Persönlichkeit des Verfassers. Mit allen Fasern seines Lebens sehnt er sich nach dem Heilen, nach dem Vollkommenen. Sein Weg führt ihn jedoch nicht zu allerlei Ablenkungsmanövern, sondern er sucht die Begegnung mit Gott. Der ganze Psalm 119 umfasst 176 Verse. In jedem einzelnen Vers steckt eine Erfahrung, die der Verfasser mit Gott und seinem Wort gemacht hat. Gott ist ihm also nicht unbekannt. Er lebt seine Tage aus großem Vertrauen zu seinem Gott. Er weiß, dass er sich jederzeit an ihn wenden kann.

Darum geht er diesen Weg jetzt auch, anstatt vor dem davonzulaufen, was ihn niedermachen möchte.

Mit allem, was ich bin, verlangt mich nach deinem Heil – so betet er. Denn er weiß es: Was Gott ihm geben kann, findet er sonst nirgendwo auf der Welt. Einzig Gott vermag ihm das vollkommen Schöne zu geben, das wirkliche Leben, nach dem er sich doch so sehnt.

Und bei Gott bleibt dies kein kurzer Spot, der nach einem Augenblick wieder vorüber ist. Sondern was Gott ihm gibt, bleibt für immer.

Dieses Schöne, Heile zeigt sich dem Dichter des Psalms jetzt schon darin, dass Gott zu ihm spricht. Er ist kein ferner Gott, auf den nur vielleicht Verlass sein könnte. Gott hat längst geredet – durch seine Boten. Und er tut es immer wieder aufs Neue. Auf jedes Wort Gottes ist absoluter Verlass. Darin ist er gewiss.

Seine Erfahrung möchte er an die weitergeben, die sein Gedicht lesen – bis heute. Bis heute macht er den Vorschlag: Suche Gott selbst in seinem Wort, in der Bibel. Dort ist der Weg, dort ist das Vollkommene und Schöne zu finden. Es zeigt sich im Angesicht Gottes, das er uns zugewandt hat in seinem Sohn Jesus.

Allein schon wenn ich die Berichte von Jesus in den Evangelien lese, spüre ich, wie all das, was mich unruhig machen möchte, weichen muss. Darum kann ich nur dem Verfasser des Psalms recht geben: Alles, was ich zu meinem Heil brauche, finde ich in seinem Wort.

 

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