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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wenn schon richtig, dann richtig

Joachim Bär über Matthäus 5, 17.

Jesus spricht: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Matthäus 5,17

Es gibt Aussagen in der Bibel, die sind selbst für Theologen schwer zu verstehen. Eine stammt aus dem  Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers  17. Dort heißt es: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen.“

Was will Jesus hier sagen? Der Zusammenhang ist wichtig. Jesus bettet seine Aussage in die Diskussion um die sogenannten Pharisäer ein. Das war eine besonders fromme Gruppe im damaligen Judentum, die jede Kleinigkeit geregelt hatten und sich sicher waren, alles richtig zu machen.

Jesus weist nun auf Folgendes hin: Ihr lieben Pharisäer, Ihr könnt alles richtig machen, also jedes Gesetz des Alten Testaments befolgen. Wenn ihr es aber ohne Verbindung mit dem Richtigen tut, ist alles umsonst.

Anders gesagt: Ich kann auch in meinem Leben versuchen, alles „richtig“ zu machen. Sei es frei nach dem kantischen Imperativ, nach den Maßstäben der Bibel oder was auch immer. So lange ich es aber für mich selbst versuche, ist der eigentliche Sinn der Übung verfehlt.

Richtig und gut zu handeln bedeutet im Sinne der Bibel, es zusammen mit Gott zu tun. Mit ihm in Verbindung sein, zu ihm beten, mir den Weg von ihm weisen lassen. Damit ist das Gesetz erfüllt, wie Jesus es nennt.

Daher weist die Aussage von Jesus darauf hin, nicht nur das Richtige zu tun, sondern vor allem, es Seite an Seite mit dem Richtigen zu tun. Für mich hört sich das einladend an.

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