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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Vom richtigen Beten

Stefan Loß über Matthäus 6,9.

Jesus spricht: Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.

Matthäus 6,9

Ich war 13, als ich zum ersten Mal an einem seltsamen Ritual teilgenommen habe: Zum allerersten Mal habe ich den Jugendkreis in meiner Kirchengemeinde besucht. Wir haben moderne Lieder zur Gitarre gesungen. Einer aus der Runde hat etwas über einen Bibelvers erzählt. Es gab Diskussionen und am Ende dann: „Lasst uns noch zusammen beten!“  Wie auf Knopfdruck haben alle den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen, die Hände gefaltet. Und es war still. Bis der erste was gesagt hat. Eine Gebetsgemeinschaft, wie man mir später erklärt hat. Im Laufe der Zeit wurde mir dieses Ritual vertraut und irgendwann, nachdem ich mich an die frommen Worte gewöhnt hatte, habe ich dann auch mein erstes Gebet in der Runde gesprochen. Seitdem heißt Beten für mich: Kopf nach Unten, Hände falten. Ich habe mich an diese Art zu Beten gewöhnt. Heute weiß ich: Es gibt auch Christen, die ganz anders beten: Mit Offenen Augen und den Blick nach oben gerichtet. Im Liegen oder auf Knien – ganz nach persönlichem Geschmack. Wie betet man richtig? Die Frage hat auch die Jünger von Jesus bewegt. Er hat sie beantwortet – nicht mit komplizierten Regeln, sondern mit einfachen Worten: „So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name.“ Und dann folgt das, was wir heute als „Vaterunser kennen“. Kurze, klare Worte, gerichtet an den Vater im Himmel, an unseren Vater im Himmel. Offensichtlich war Jesus genau das wichtig: Wenn du betest, dann richte dich an Gott. Sprich ihn an und dann sag ihm, was du ihm sagen willst. Egal, ob im Sitzen, liegen oder stehen, mit offenen oder mit geschlossenen Augen. "Vater unser im Himmel." So einfach kann Beten sein.

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