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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gegen die Resignation

Horst Kretschi über Jesaja 38,14

Die Botschaft ist niederschmetternd. König Hiskia von Israel bekommt sie vom Propheten Jesaja überbracht. Hiskia wird sterben und zwar sehr bald; denn er ist todkrank. Die Reaktion des Königs ist verständlich. Er ist fassungslos und zutiefst erschüttert. Eigentlich hätte er gerne noch ein paar Jahre gelebt, denn so alt ist er nun auch wieder nicht. So dreht er sein Gesicht zur Wand, weint hemmungslos und beginnt zu beten. Er bittet Gott darum, ihm noch einige Jahre zu schenken. Gott möge sich doch an all das erinnern, was Hiskia für und mit Gott getan hat. Hiskia verwendet viele Bilder, die beschreiben, wie er sich fühlt und wie aus dem Leben gerissen er sich vorkommt. Die Ausführungen des Hiskia gipfeln in dem Satz "Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!" In all seiner Trauer, in seiner tödlichen Krankheit und dem Schmerz richtet Hiskia seinen Blick auf Gott. Allein von Gott erwartet er Hilfe in dieser Situation, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt. Gott soll ihn retten. Und tatsächlich lässt Gott sich erweichen und schenkt dem König fünfzehn weitere Jahre des Lebens auf dieser Erde. Ich frage mich, wie ich an Hiskias Stelle reagiert hätte? Wäre ich sauer auf Gott gewesen? Oder hätte ich resigniert? Hiskia macht aus seiner Gemütslage kein Geheimnis und mit allem Schmerz und Kummer tritt er offen vor Gott. Ich will mir an Hiskia ein Beispiel dafür nehmen, wie ehrlich ich mit Gott sein kann und dass ich mich auch für Tränen nicht schämen muss.

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