Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Die alltägliche Unfreiheit

Jörg Dechert über Matthäus 6, 26

Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?

Matthäus 6,26

Keinem nützt es, aber jeder macht es: Sich sorgen.

Vor kurzem war ich in Kenia in einem traditionellen Stammesgebiet. Kein Wasseranschluss, kein Stromanschluss, kein Handynetz. Dort sorgen sich die Menschen darum, wann der Regen kommt. Ob es heute genug zu essen gibt. Wann man sich ein neues Kleidungsstück leisten kann.

Und bei uns? Sorgen sich die Menschen auch. Vielleicht über Erfüllung in der neuen Beziehung, die richtige Kaufentscheidung, die Berufswahl der Kinder.

Sorgen macht sich jeder – aber nützen tut es keinem. Denn Sorgen belädt uns mit einer Verantwortung, für die wir nicht gemacht sind: Wenn ich ein Problem erlebe, kann ich versuchen, etwas zu tun. Wenn ich das Problem aber nur gedanklich sorgenvoll umkreise, kann ich nichts tun – und bin ihm mental trotzdem ausgesetzt. Deshalb macht Sorgen unfrei.

Jesus möchte Menschen gerne aus dieser alltäglichen Unfreiheit herausholen. Er lädt uns ein, die untragbare Verantwortung dem zu geben, der sie tragen kann: Gott. Jesus wörtlich im Matthäusevangelium:

Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte, und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

Jesus argumentiert hier: Wenn Gott Tiere mit allem versorgen kann, was lebensnotwendig ist – sollte er sich da nicht um die Menschen kümmern, die er liebt?

Sorgen machen oder Gott vertrauen – mich stellen die Worte Jesu jeden Tag neu vor eine Entscheidung. Wie will ich heute leben?

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.