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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Prinzipien des Lebens

Ulrike Schild über 1. Mose 37,14.

Und er sprach: Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir dann, wie sich's verhält. Und er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.

1. Mose 37,14

Man kann das Leben viele Prinzipien haben. Zum Beispiel kann man nach dem Prinzip leben: So du mir, so ich dir. Also: ist jemand böse und gemein zu mir, dann reagiere ich ebenso. Ist jemand hinterhältig und unnachgiebig, bin ich es auch. Ignoriert mich jemand, tue ich desgleichen. Klagt mich jemand an, klage ich zurück.
Einer, der wirklich viele Gründe gehabt hätte, so zu handeln, ist Josef aus dem Alten Testament. Er musste wirklich tief unten durch. Er war der Lieblingssohn seines Vaters Jakob. Das hatte eine gespaltene Familie zur Folge und neidische Brüder. Die sicher gut gemeinte Aufforderung des Vaters ist der Anfang einer langen Leidensgeschichte für Josef: „Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder." Er wird als Sklave an eine Karawane verkauft. Landet in Ägypten.Doch er kommt durch viele Tiefen - bis an die Spitze der Macht. Dadurch ist Josef in die Position, in der er seiner Familie das Überleben sichern kann, die in Hungersnot geraten ist.

Er hätte nach dem Prinzip handeln können: So du mir, so ich dir. Doch das tut er nicht. Er ist reifer geworden in seinem Gottvertrauen und daraus erwächst die Liebe zu seiner Familie wieder ganz neu.
Und genau das ist auch der Grundton des Glaubens: Auf das zu sehen, was dem anderen gut tut. Andere Menschen in den Blick zu nehmen. Zu fragen: Womit kann ich helfen? Füreinander einzustehen. Miteinander Probleme zu bewältigen. Nicht mit geicher Münze zurück zu zahlen. Vergeben. Der Apostels Paulus hat genau das exzellent formuliert. "Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient."

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