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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

In Verantwortung vor Gott und den Menschen

Oliver Jeske über Psalm 35,18

Ich will dir danken in großer Gemeinde; unter vielem Volk will ich dich rühmen.

Psalm 35,18

Wenn in Berlin die Bundeskanzlerin eine Regierungserklärung abgibt, dann würdigt sie in aller Regel die  Leistungen und Errungenschaften ihres Kabinetts. Das ist ganz normal. Schließlich will sie bzw. ihre Partei ja wiedergewählt werden.

Doch wie wäre es, wenn eine Regierungserklärung einmal ganz anders aussehen würde? Wenn Minister und Kanzlerin sich nicht selbst auf die Schulter klopfen, sondern es so machen wie der König David. Er war Staatschef von Israel vor rund 3.000 Jahren. Und er nahm sich Folgendes fest vor:

Ich werde dir (Gott) danken vor der ganzen Gemeinde, vor versammeltem Volk will ich dich preisen. (Psalm 35,18)

David wusste, dass er ohne Gott aufgeschmissen ist. Er wusste: Ich bin Regierender aus Gottes Gnaden. Um in meinem Amt bestehen zu können, brauche ich Gottes Beistand, seine Hilfe in allen Bereichen meiner Amtsführung – und vor allem seinen Schutz. Darauf hat David vertraut, und das wollte er öffentlich machen.

Nicht, dass unsere Volksvertreter und Regierenden nicht auch mal einen Gottesdienst besuchen. Ja, aber das geschieht eher im privaten Raum.  Dabei soll Politik in unserem Land geschehen „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ – so steht‘s im Vorwort unserer Verfassung.

Ich fände es schön, wenn davon viel mehr im Deutschen Bundestag zu hören wäre. Ein frommer Wunsch? Vielleicht! Falsch muss er deshalb aber nicht lange nicht sein.

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