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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Freispruch trotz Schuld

Ulrike Schild über Römer 3,22-24

Da ist kein Unterschied: Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verspielt. Gerecht gemacht werden sie ohne Verdienst aus seiner Gnade.

Römer 3,22–24

Ab und zu bin ich bei Gerichtsverhandlungen dabei, weil eine Freundin von mir Schöffin ist und vielen Gerichtsverhandlungen beisitzt. Ich empfinde vor Gericht irgendwie immer eine bedrückende Stimmung, da geht’s um Schuld, wo Menschen andere belogen, betrogen, hintergangen haben. Sie verletzt haben, wo andere es mit der Wahrheit nicht genau genommen haben. Es gibt unzählige Situationen, die vor Gericht landen. Die einen hoffen auf Freispruch und Gerechtigkeit und manche bitten um Vergebung für ihre Vergehen. Bei Mord und Totschlag ist es besonders schlimm und die Verurteilten müssen für ihre Taten einstehen und viele Jahre einsitzen. Es ist gut, dass es auf der Erde solche Gerichte gibt.

Wir stellen uns aber mal folgendes vor. Du hast etwas Schlimmes verbrochen und sitzt vor Gericht. Da steht plötzlich einer auf. Du erkennst die Wundmale an seinen Händen. Du hast ihn bisher nicht ernst genommen. Und nun ist er dein Verteidiger. Er geht auf den Richter zu und plädiert auf Freispruch. „Dieser Mensch gehört zu mir. Ich habe für seine Sünden und sein Vergehen schon im Voraus gebüßt. Er soll Gnade finden.“ Eine Fiktion? Zu schön, um wahr zu sein? Freispruch trotz Schuld. Nein – es ist die Wirklichkeit, die Gott den Menschen durch seinen Sohn Jesus Christus ermöglicht hat. Ich bin total berührt. Mir schießen Tränen in die Augen. Die Gnade Gottes ist so etwas Großartiges, dass ich es kaum fassen kann. Freispruch trotz Schuld. Ich habe das jeden Tag nötig.

Wie ist das bei Ihnen?  

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