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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Fasziniert von Perfektion

Oliver Jeske über Psalm 19,13

Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!

Psalm 19,13

Ich selber spiele ein wenig Klavier. Es reicht für mich zur Entspannung und um hin und wieder einmal ein geistliches Lied anzustimmen. Wirklich beeindruckt denke ich aber an manches Klavierkonzert zurück, das ich besucht habe. Da sitzt ein Virtuose am Instrument und nähert sich in seinem Spiel der Perfektion.

Perfektion ist etwas, das uns fasziniert. Auch David, dem zweiten König Israels ging es vor 3.000 Jahren offensichtlich so. Im Psalm 19, einem geistlichen Lied, besingt David die Vollkommenheit Gottes. Sie spiegelt sich nach Davids Worten in Gottes Schöpfung wider und in den Geboten, die Gott den Menschen gibt.

Und was folgert David für sich daraus? Müsste er als der von Gott auserwählte König nicht auch perfekt sein? Nein, er ist viel realistischer. Er weiß: Bei allem Bemühen, nach Gottes Willen zu leben, bleibt genug übrig, was Gott an mir nicht gefallen kann. Vieles davon bemerke ich nicht einmal. David bringt es in seinem Ruf an Gott so auf den Punkt:

Wer weiß, wie oft er Schuld auf sich lädt? Strafe mich nicht, wenn ich es unwissend tat!

Dort, wo ich dieses Gebet selbst spreche, wo ich mein Verhältnis zu Gott kläre, kann Entspannung einsetzen: Meine Sehnsucht nach Perfektion kommt bei dem zur Ruhe, der als einziger von sich behaupten kann, perfekt zu sein.

Das Wunder dabei: Der perfekte, vollkommene Gott verlangt diese Perfektion nicht von mir. Er liebt es, wenn Menschen wie David zu ihm kommen mit der Bitte: Gott, bitte nimm mich so an, wie ich bin. Ich glaube, Gott gefällt es sogar, wenn ich hin und wieder nur für ihn Klavier spiele.

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