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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

„Et hätt noch immer jot jejange.“

Wolf-Dieter Kretschmer über Nahum 1,3

Der HERR ist geduldig und von großer Kraft, doch ungestraft lässt er niemanden.

Nahum 1,3

Im Rheinland kann man folgenden Ausspruch hören: „Et hätt noch immer  jot jejange.“ – Das ist ein Ausdruck des rheinischen Optimismus, der meint: Es wird schon irgendwie gut werden, weil’s bisher gut gegangen ist. 

So ähnlich haben vielleicht die Bürger jener Weltmacht gedacht, die zur Zeit des Propheten Nahum lebten. In dieser Epoche der Geschichte bestimmten die Assyrer die Weltpolitik. Von Ninive, dem heutigen Mossul aus, regierten sie mit brutaler Härte.

Mehrere Male hat Gott in der Bibel den Bewohnern von Ninive das göttliche Gericht androhen lassen. So zum Beispiel durch den Propheten Nahum. Ich zitiere:

„Der HERR ist geduldig und von großer Kraft, doch ungestraft lässt er niemanden“, Nahum 1,3.

Mindestens einmal nehmen die Assyrer diese Drohung zu Herzen. Das kann man beim Propheten Jona nachlesen. Aber irgendwann ist das Maß voll und genau das passiert, was der Prophet Nahum vorausgesagt hat: Gott richtet Ninive. Die Stadt wird erobert und zerstört. Das assyrische Weltreich geht infolge der Strafe Gottes unter.  

Was kann mir dieses prophetische Wort aus der Bibel sagen?

Zunächst einmal etwas Tröstliches: Gott ist geduldig. Er setzt seine unvorstellbare Kraft nicht willkürlich ein. Aber, und das ist die andere Seite, er schaut bei Ungerechtigkeit und Schuld nicht einfach weg und tut so, als wäre nichts gewesen. Jeder Mensch muss sich einmal vor Gott für das verantworten, was er oder sie getan oder unterlassen haben.

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