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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Die Frage nach der Wahrheit

Horst Kretschi über Johannes 18,37

Jesus spricht: Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.

Johannes 18,37

Im Neuen Testament der Bibel werden nicht nur Geschichten von Jesus erzählt. Es wird an manchen Stellen regelrecht philosophisch. Das Gespräch zwischen Jesus und Pontius Pilatus zum Beispiel. Pilatus will als römischer Statthalter herausfinden, ob die Anschuldigungen, die gegen Jesus vorgebracht werden, der Wahrheit entsprechen. Und dabei fällt die berühmte Frage des Pilatus: "Was ist Wahrheit"? Die Frage des Pilatus ist eine Reaktion auf eine Aussage, die Jesus unmittelbar davor macht: "Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme." Das ist so ein Satz, den kein normaler Mensch auf Anhieb versteht. Die Frage des Pilatus scheint also angebracht. Was will Jesus denn damit sagen? Jesus bezeugt die Wahrheit, dass alle Menschen vor Gott schuldig sind und kein Mensch aus eigener Leistung vor Gott gerecht werden kann. Jesus Christus personifiziert diese Gerechtigkeit und die damit verbundene Wahrheit. Wer nun diese Wahrheit für sich erkennt und annimmt, wer an Jesus glaubt, der hört und versteht, was Jesus zu sagen hat. Er begreift die Wahrheit, die Jesus verkörpert. Und ganz wichtig: Er handelt dann auch danach! Das ist die Wahrheit, die der römische Statthalter Pilatus nicht annehmen konnte. Bleibt die Frage, wie ich mit dieser Wahrheit, wie ich mit Jesus umgehe? Nehme ich sie für mich an oder weiche ich ihr doch lieber aus?

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