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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Das große Gegenüber

Anstoß von Ulrike Schild über Psalm 119,43.

Nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit.

Psalm 119,43

Diese Frage habe ich mir schon öfters gestellt: Was spreche ich in meinen Gebeten zu wenig an: Den Mut, die Hoffnung, die Freude oder die Freiheit oder die Wahrheit? Die Seite, die ich zu wenig anspreche, bleibt im Verborgenen, kommt nicht zum Vorschein, wird nicht belebt, wird nicht aus-gelebt — gleicht der Saite eines Instrumentes, die nicht zum Klingen kommt. Ich staune. David, der große Psalmschreiber der Bibel — hat jede Seite seines Lebens zum Klingen gebracht. Oftmals im wahrsten Sinne des Wortes. Er war immer im Gespräch mit seiner Seele, war immer im Zwiegespräch mit seinen Gefühlen, seinen Ängsten und traumatischen Erlebnissen. Das war gut so. Somit holte er alles aus seinem Leben an die Oberfläche.

Und es kommt bei ihm noch etwas ganz entscheidendes dazu. Denn er wäre völlig untergegangen, hätte er all die Dinge seines Lebens nur mit sich ausmachen müssen. Zwiegespräch hin, Zwiegespräch her. Er hatte ein großes Gegenüber: Gott selbst! Genau das hat ihm geholfen, immer wieder Wege und Ausgänge aus dem Labyrinth der Irrwege zu finden. Alles Gott hinlegen, ihn um Hilfe bitten, um Weisheit und Kraft. Sein Lebensmotto: Schütte dein Herz aus vor Gott wie Wasser. Das tat er. Und an einer Stelle betet er im längsten Psalm der Bibel: "Nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit." Auch das Gebet von ihm dürfen wir nachbeten, darüber nachdenken und gespannt sein auf das, was Gott draus macht.

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