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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Blick zu den Sternen

Markus Baum über Römer 5,5

Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.

Römer 5,5

Mit der Hoffnung ist das so eine Sache. Ganz ohne Hoffnung kommt kein Mensch aus. Zu viel und allzu verwegene Hoffnung ist aber auch zweifelhaft. Die Preisfrage lautet also: Woran und wie kann man begründete Hoffnung unterscheiden von bloßem Wunschdenken? 

Einen nützlichen Tipp hat dazu der irische Schriftsteller Oscar Wilde gegeben, zwar verschlüsselt in einem Bild, aber so, dass man es entschlüsseln kann. Oscar Wilde behauptet:  „Wir alle schreiten durch die Gasse, aber einige wenige blicken zu den Sternen auf.“

Wer wirklich hofft und nicht nur träumt, steht auf dem tragfähigen Boden der Wirklichkeit, hat allerdings den Blick nicht nur auf den Boden geheftet. Der oder die Hoffende hebt zwischendrin den Blick zu den Sternen – die sind ja auch wirklich, sind nicht nur Wunschdenken.  Es ist also nicht lächerlich, zu den Sternen aufzublicken. Es ist im Gegenteil sehr vernünftig, denn es weitet den Blick.

1800 Jahre vor Oscar Wilde hat der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom geschrieben: „Hoffnung macht uns nicht zum Gespött.“ Die Hoffnung nämlich, die in der Erfahrung der Liebe Gottes wurzelt, die sich auch in schwierigen Zeiten nicht verflüchtigt und sich in Geduldsproben bewährt. Diese Liebe kann man auch heute erleben. Die Hoffnung auf Gott ist wie der Blick zu den Sternen wohlbegründet und Ausweis von Wirklichkeitssinn.  

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