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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Beten in Ehrfurcht

Hans Wagner über Jer. 14,7.

Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen!

Jeremia 14,7

„Herr, unsere Vergehen klagen uns an, aber hilf uns doch um deiner Ehre willen!“ Was war rund 700 Jahre vor Christus passiert, dass Menschen aus dem Volk Israel ein solches Gebet sprechen, nachzulesen im 7. Kapitel des Propheten Jeremia? Eine große Dürrekatastrophe war der Hintergrund,  alle hatten darunter zu leiden. Mensch und Tier, Jung und Alt. Es war auch damals eine Zeit von großem Elend und großer Hilflosigkeit. Und natürlich: da wendet man sich doch an Gott, jetzt muss er doch eingreifen! Jetzt wäre doch mal ein Wunder dran. Aber das Volk hatte die Not damals selbst verschuldet, denn diese Dürre – sie war ein Gerichtshandeln Gottes für den Ungehorsam der Menschen. Und wer ihr Gebet einmal als Ganzes liest, der findet darin immer noch eine merkwürdige, fast arrogante Haltung Gott gegenüber, zum Beispiel mit der Frage „Warum tust du so, als könntest du nicht helfen?“

Ich bin so dankbar, dass das Gericht Gottes für mich schon vor 2000 Jahren vollzogen wurde – am Kreuz von Golgatha und in der Auferstehung an Ostern. Das gilt für jeden Menschen, der es für sich in Anspruch nimmt. Darum hat die derzeitige Pandemie damit auch nichts zu tun. Aber das Gebet von damals erinnert mich daran, meine Gebetshaltung Gott gegenüber wieder einmal zu hinterfragen. Und damit auch meine Herzenshaltung. Denn Gottes Handeln auf Golgatha ist ein Geschenk und seine tägliche Liebe ist, trotz meines Versagens, Ausdruck seiner Gnade.

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Kommentare (1)

Hagen M. /

Lieber Herr Wagner, ist der Sühnetod Jesu nicht die Antwort Gottes auf die Sünden zu jeder Zeit?
Ist der Name Gottes "Ehre"?
Ihnen ein fröhliches Osterfest.