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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Abschied nehmen

Dariush Ghobad über Apostelgeschichte 20, 36 - 38.

Paulus kniete nieder und betete mit ihnen allen. Da begannen alle laut zu weinen und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn, am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.

Apostelgeschichte 20,36–38

In der Apostelgeschichte Kapitel 20, Verse 36 – 38 wird eine rührende Szene beschrieben. Der Apostel Paulus, der auf seiner dritten Missionsreise ist, hält eine Abschiedsrede an die Ältesten von Ephesus. Am Ende der Rede setzt unser heutiger Lehrtext ein: „Paulus kniete nieder und bete mit ihnen allen. Da begannen alle laut zu weinen und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn, am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.“

So beginnt wohl fast jede Reise; mit einem Abschied. Der Preis des Fernwehs, des Weiterziehens in die Fremde, die jeder von uns zahlt, ist das Abschied nehmen. Abschied, von Bekanntem und Gewohnten. Abschied von Freunden, geliebten Menschen und manchmal, so wie in Paulus Fall, sogar für immer.

In dem Text wird ja lediglich die Reaktion der Ältesten beschrieben, was in Paulus selbst vorging, erfahren wir nicht. Aber es war sicherlich nicht leicht für ihn, umgeben von wehklagenden Stimmen, seinen Weg zu gehen.

Allerdings können wir auch davon ausgehen, dass Paulus im Abschied nehmen schon etwas geübter war. Es war immerhin seine dritte Missionsreise, das heißt er hatte sich bereits vielzählig von Orten, Menschen, Gemeinden und Vorstellungen verabschieden müssen.

Ich bewundere diese Entschlossenheit an Paulus, der ständig bereit war, diesen hohen Preis zu zahlen. Es wäre gewiss einfacher für ihn gewesen, sich an einer Stelle niederzulassen und sich auf dem auszuruhen, was er erreicht hatte. Aber Paulus blieb rastlos, getrieben und angespornt von seiner inneren Mission: Menschen das Evangelium von Jesus Christus zu bringen.

Er nahm immer wieder Abschied, damit er immer wieder neu beginnen konnte. 

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