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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

An Gottes Hand unterwegs

Stefan Loß über Jesaja 42,16.

Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene.

Jesaja 42,16

Im Auftrag eines Hilfswerkes haben wir in Sambia einen Fernsehbeitrag über eine Werkstatt für Blinde gedreht. In einem großen, dunklen Raum waren etwa ein Dutzend Männer am Arbeiten. Jeder in einer anderen Ecke. Unseren Scheinwerfer hatten wir genau in die Mitte gestellt. Plötzlich stand einer der Männer auf und ging quer durch den Raum. Genau auf unser Scheinwerferstativ zu.

„Er wird gleich drum herum gehen.“ Dachte ich. Aber nein! Er konnte das Hindernis ja gar nicht sehen! „Attention!“ Laut brüllend lief ich in Richtung Stativ. Er erstarrte und blieb auf der Stelle stehen. Glück gehabt. Wieder etwas gelernt. Ich kann mich in meiner Welt dank meiner Augen orientieren. Die Welt blinder Menschen besteht aus Geräuschen und Gerüchen, nicht aus Bildern. Ein Schlagloch oder ein Stativ mitten im Raum kann für sie zur Gefahr werden.

Gott sei Dank kann ich sehen. Trotzdem komme ich oft genug ins Stolpern, jedenfalls im übertragenen Sinn. Auch auf meinem Lebensweg gibt es Schlaglöcher, Untiefen und Fallen, die ich übersehe. Ein falscher Schritt, eine unbedachte Entscheidung und schon ist es passiert. Nur gut, dass Gott meinen Lebensweg mit mir gehen will. Er hat versprochen, mich an die Hand zu nehmen und mich zu halten, wenn ich ins Stolpern komme.

Schon im Buch des Propheten Jesaja hat er über die Angehörigen Israels, seines auserwählten Volkes, gesagt: „Ich mache die Dunkelheit um sie her zum Licht und räume die Hindernisse beiseite.“ Gut, zu wissen, dass ich nicht alleine durch mein Leben stolpern muss. Gott bietet mir seine Hand an, damit er mich halten kann. Ich muss nur zugreifen.

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