/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Auf solidem Grund
Horst Kretschi über Jeremia 30,20.
Ihre Gemeinde soll vor mir fest gegründet stehen.
"Ecclesia semper reformanda est" heißt übersetzt "Die Kirche muss beständig reformiert werden". Der Satz stammt vermutlich aus der Zeit der Reformation. Wenn auch die Urheberschaft unklar ist, so ist doch unstrittig, dass der kurze Satz ein sehr grundsätzliches Anliegen der Reformation widergibt. Die Kirche muss sich beständig erneuern.
Eine Erneuerung bedeutet immer auch eine Veränderung. "Ecclesia semper reformanda est" sollte nun aber keinesfalls so verstanden werden, dass die Kirche sich von ihren Wurzeln, ihrem Fundament wegbewegt oder gar ein neues Fundament schafft. Genau das Gegenteil ist gemeint. Dieser Satz ist die Aufforderung zur beständigen Selbstüberprüfung, ob die Kirche eigentlich noch auf dem richtigen Weg und immer noch mit ihrem Ursprung verbunden ist. Dieses Fundament der Kirche ist Gott und sein Wort, wie es mir in der Bibel begegnet. So wie Gott es schon im Alten Testament der Bibel in Bezug auf Israel formuliert hat: "Ihre Gemeinde soll vor mir fest gegründet stehen." (Jeremia 30,20)
Gott ist der Begründer der Gemeinde und gibt ihr Halt. Ohne den Bezug zu Gott und die Verwurzelung in Gottes Wort ist die Kirche bindungslos, orientierungslos und letztlich bedeutungslos. Nur, wenn sich die weltweite Gemeinde Gottes immer wieder selbst hinterfragt und sich auf ihr Fundament besinnt, auf dem sie gegründet wurde, kann sie Menschen eine verbindliche Orientierung geben. Und was für die Kirche gilt, das gilt genauso für jeden einzelnen Christen. Ich sollte meinen eigenen Glauben immer wieder hinterfragen und mich immer wieder neu ausrichten auf das Fundament meines Glaubens. Jeden Tag neu.
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Ihr Kommentar
Kommentare
Sehr geehrter Herr Kretschi,
zwei Begriffe aus Ihrem Beitrag werden von ihrer Bedeutung immer weniger.
1. Wurzeln
2. Fundament
Wie sollen diese Worte mit Leben erfüllt werden wenn es mittlerweile Gemeinden und Pastoren gibt, die den Gottesdienst ersetzen wollen durch "Diskussionsrunden mit Gästen aus Politik und Gesellschaft"?
Zwiegespräch mit Gott? Aktives Zuhören zum Bibeltext? Talkrunde im Kirchenschiff, möglichst mit Kaltgetränk und Schnittchen?
Die Kirchen sollten begreifen dass sie … mehrnicht dem Zeitgeist hinterherhecheln. Sie sollten sich um Menschen kümmern die hilflos in unserer leistungsorientierten und empathielosen Gesellschaft einen Ort der Ruhe suchen.
In dem sie aufgefangen werden von Menschen die ihnen zuhören. Sie braucehn nicht unbedingt einen Rat. Sie wollen gehört werden.
Und damit meine ich nicht einen Roboter der auf bestimmte Signale agiert.
Es ist nicht so dass Menschen die Kirche nur aus finanziellen Gründen verlassen. Gerade junge Menschen sind auf der Suche nach Sinnvollem. Sie scheitern an dem Leben in der "Blase" Instagramm, Twitter und Facebook.
Die Kirche verlässt seit Jahren die Menschen.
Matth. 10,14
Alles Gute für Sie und das Team!!