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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Fundsache

Markus Baum über 1. Mose 6,8

Noah found Grace in the Eyes oft the Lord – mit diesem Song hatte der niederländische Sänger Bruce Low 1971 nach zehn Jahren mal wieder einen Hit in den deutschen Charts. „Noah found Grace in the Eyes oft the Lord“ – die erste Zeile des Liedes ist ein Zitat aus dem 1. Buch Mose Kapitel 6. „Noah fand Gnade vor den Augen des Herrn,“ so heißt es wörtlich im biblischen Hebräisch. Erst die Lutherübersetzung 2017 schenkt sich das mit den Augen. Aber auch hier hat Noah offenbar etwas gefunden. Nämlich Gnade. 

Niemand kann etwas dafür, wenn er oder sie Gnade findet. Gnade ist nichts, was man sich erarbeiten oder verdienen könnte. Gnade bekommt man geschenkt – oder man bekommt sie gar nicht. Gnade liegt genau wie Schönheit im Auge des Betrachters oder der Betrachterin.

Wenn etwas Gnade vor meinen Augen findet, dann lasse ich es gelten, dann gehe ich nicht darüber hinweg, dann ist es mir nicht gleichgültig, sondern dann ist es mir etwas wert. Und das kann und würde ich längst nicht von allem sagen. Es gibt auch Dinge, die fallen bei mir durch, die finden jedenfalls bei mir keine Gnade.

Nun ging es bei Noah ja um einen Menschen und nicht um eine Sache, und derjenige, in dessen Augen da jemand Gnade gefunden hat, ist auch nicht irgendwer, sondern Gott. Und Gott ist durchaus wählerisch. „Noah fand Gnade vor den Augen des Herrn“ – die meisten seiner Zeitgenossen nicht. Was hat Noah von den anderen unterschieden? Er war „ein gerechter, untadeliger Mann; er ging mit Gott.“ Deshalb hat er Gnade gefunden – diese seltsame, in Noahs Fall lebenswichtige, lebensrettende Fundsache. 

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Kommentare (1)

Tarek El D. /

Herzlichen Dank Hr. Baum für dieses berührenden Input! Gottes Segen und Führung für Sie, Ihre Familie und Ihre Arbeit für 2020.