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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wer bin ich?

Hans Wagner über Matthäus 6,8.

Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

Matthäus 6,8

Hier bin ich. Und da ist Gott. Eigentlich ist Gott auch hier, so steht es in der Bibel. Ich kann mit ihm reden, denn er ist ein persönlicher Gott, also eine Person. Er kennt mich, er versteht mich, er hört mich. Er ist ganz nah bei mir. Trotzdem steht er mir gleichzeitig gegenüber. Gott und ich, das ist ein ganz eigenartiges Phänomen, eine nur schwer zu beschreibende Beziehung. Vor allem auch, weil er so viel mehr von mir weiß als ich von ihm. Da werde ich zum Beispiel von ihm eingeladen oder auch aufgefordert, zu beten. Zu bitten. Mit all meinen Bedürfnissen zu ihm zu kommen, zu Gott. Gleichzeitig sagt Jesus im Matthäusevangelium, im sechsten Kapitel: "Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet!" Eben! Er kennt mich noch viel besser, als ich mich selbst kenne. Aber wo ist da jetzt die Logik? Warum soll ich ihn dann erst noch bitten, wenn er es doch sowieso besser weiß?

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kommt mir der Gedanke: Damit ich mich selbst besser kennenlerne! Was brauche ich wirklich für mein Leben? Was ist wichtig? Und vielleicht auch, damit ich Gott besser kennenlerne. Wie hast du dir mein Leben gedacht, Gott? Was brauche ich jetzt von dir? Im Matthäusevangelium gibt Jesus im Anschluss an diesen Vers ein Gebet als Grundlage für jedes Beten: Das Vaterunser. Vielleicht sollte ich es viel häufiger beten - um mich besser kennenzulernen ... und Gott.

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