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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Werdet wie die Kinder

Hans Wagner über Psalm 8,3.

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet.

Psalm 8,3

Es ist Studienzeit, Anfang der 90er Jahre. Außeneinsatz. Unsere Aufgabenstellung: „Stellen Sie sich dort unten auf die Wiese und reden Sie so laut, dass wir Sie hier oben verstehen.“ Hintergrund: So manche Beerdigung will auch ohne Mikrofon so geleitet werden, dass jeder hören kann, was wir sagen.

Und dann kam es, ich werde es nie vergessen: Ralf steht unten auf der Wiese und schreit: „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name …“ Obwohl wir eigentlich weit weg waren, wichen wir quasi einen Schritt zurück. Wir haben noch lange gelacht über diese Situation, aber sie hatte vor allem eines zur Folge: Diese Worte aus Psalm 8 gingen mir nie wieder aus dem Kopf. Der ganze Psalm gehört für mich zu den schönsten Liedern, die David geschrieben hat. In nur zehn Versen ist es ein faszinierendes Bild von Schöpfung, von der Herrlichkeit Gottes bis hin zur Ankündigung des Erlösers Jesus Christus. Darin auch der Satz „Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet“. Kinder sind hier für mich ein Hinweis auf absolutes Vertrauen. Sie sind davon abhängig, bedingungslos geliebt zu werden. Und das ist das Angebot, das Gott allen Menschen macht: seine bedingungslose Liebe. Erwachsene begegnen diesem Angebot oft mit vielen Fragen oder auch mit Misstrauen. Kinder? Sie lassen sich einfach lieben, strahlen. Und manchmal hört man sie auch jauchzen vor Freude und ist ihrer Begeisterung machtlos ausgeliefert!

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