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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Übeltätersilie

Oliver Jeske über Jesaja 55,7

Der Übeltäter lasse von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, denn bei ihm ist viel Vergebung.

Jesaja 55,7

Zum bevorzugten Spielzeug meines Sohns gehörte früher eine Polizeistation. Natürlich eine mit einer richtigen Arrestzelle. Die Verbrecher kamen hinter Schloss und Riegel. So musste es sein. Vor die Polizeistation hatten die Spielzeugdesigner kleine Pflanzen gesetzt. Wir haben dieses Gewächs scherzhaft Übeltätersilie getauft.

Irgendwie entspricht es unserem Unrechtsbewusstsein: Die Bösen gehören bestraft. Gute Märchen enden damit, dass die positiven Helden glücklich sind bis an ihr Lebensende und die Schurken büßen müssen.

Interessanter Weise bricht ausgerechnet die Bibel mit dieser Anschauung. Im Propheten Jesaja heißt es:

Der Übeltäter lasse von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, denn bei ihm ist viel Vergebung.

Die Strafe ist für Gott nur das allerletzte Mittel. Er möchte, dass Menschen von sich aus einsehen: Mein Leben, so wie es ist, schadet anderen und mir selbst. Er bietet die Chance zur Lebensveränderung.

Vergebung statt Gefängnis, der liebliche Geschmack bedingungslose Annahme statt bitterer Übeltätersilie: Das hält Gott für jeden bereit.

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