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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Die reine Wahrheit

Markus Baum über 2. Mose 20,16

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

2. Mose 20,16

Wie einfallsreich und kreativ können Menschen sein, wenn es um die vorteilhafte Verpackung der Wahrheit geht – vorteilhaft für sich selbst, und da will ich mich gar nicht ausnehmen.

 

Ich kann das auch: mich selbst ins beste Licht rücken, Schmeichelhaftes hervorheben, nicht ganz so tolle Einzelheiten ein wenig an den Rand rücken oder gleich ganz verschweigen. Das ist nicht gelogen, aber es ist auch nicht mehr die komplette Wahrheit. Justiziabel ist das nicht – niemand wird mir daraus einen Strick drehen können. Ein wenig Wahrheitskosmetik ist für sich genommen noch nichts Verwerfliches. Schwierig wird es, wenn andere damit geschädigt oder ins schlechte Licht gerückt werden – nur damit ich glänzen kann. Und erst recht, wenn ich Unwahrheiten über andere verbreite. Aus welchem Grund auch immer.

 

Das ist das Thema in einem der sprichwörtlichen zehn Gebote, zu finden im 2. Buch Mose Kapitel 20. Je nach Zählung Nr. 8 oder Nr. 9: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ – so heißt es in der Lutherbibel.

 

Das trifft den Wortlaut im Hebräischen nicht ganz. Es geht hier um Falschaussagen, die meinem Mitmenschen schaden. Um hässlichen Tratsch und Klatsch, um böswillige Unterstellungen und üble Nachrede. Das stört das friedliche Zusammenleben. Ist nicht lustig, sondern verwerflich. Und das kann auch dem allmächtigen und gerechten Gott nicht egal sein. Der hat sich bereits vor 3½ tausend Jahren darüber Gedanken gemacht. Und seinen Leuten eingeschärft: Lasst es sein! Macht es anders! Geht offen und wahrhaftig miteinander um!    

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