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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wir sehen, was uns wichtig ist

Wolf-Dieter Kretschmer über Jeremia 5,3

HERR, deine Augen, sind sie nicht auf Treue gerichtet?

Jeremia 5,3

Worauf achten Sie, wenn Sie in den Auslagen eines Geschäfts stöbern? Interessiert Sie als erstes das Preisschild oder das Produkt? Und was fällt Ihnen auf, wenn Sie beispielsweise im Urlaub durch eine Altstadt bummeln? Sind es die historische Sehenswürdigkeiten oder die einladenden Straßencafés? Als ich neulich für unseren Kleinwagen Ersatz brauchte, fiel mir plötzlich auf, wie viel Exemplare von dieser Marke auf der Straße unterwegs waren. Das war mir vorher nicht aufgefallen.

Es muss etwas dran sein an der Behauptung, dass wir zuerst das sehen, was uns wichtig ist.

Das meint auch der Prophet Jeremia. Vor über 2.600 Jahren stellt er, an Gott gerichtet, die rhetorische Frage: „HERR, deine Augen, sind sie nicht auf Treue gerichtet?“ (Jeremia 5,3)

Damals befindet sich der kleine Staat Juda in Schwierigkeiten. Aus dem Norden droht militärisches Ungemach. Das nimmt Jeremia zum Anlass, seine Landsleute daran zu erinnern, dass Hilfe nur bei Gott zu finden ist. Und er macht ihnen klar, dass Gott sich mehr für ihre Treue interessiert als für die feindliche Bedrohung. Die Feinde sind für Gott kein Problem, die Treulosigkeit Israels schon.

Was Jeremia seinerzeit geschrieben hat, ist heute noch aktuell. Gott bewegt immer noch die Frage, ob ich treu zu ihm stehe oder ob er lediglich als Notnagel in schweren Zeiten herhalten muss.

Deshalb bete ich: Herr, ich weiß, dass ich mich dir gegenüber ziemlich treulos verhalten habe. Bitte wende dich mir zu und hilf mir heute, dir zu vertrauen.

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