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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Niemand muss um Schläge betteln

Markus Baum über Jesaja 12,1.

HERR, ich preise dich! Du hast mir gezürnt! Möge dein Zorn sich wenden, dass du mich tröstest.

Jesaja 12,1

Dass jemand um Schläge bettelt, ist eher ungewöhnlich. Ist nicht normal.  Und dass dieser Jemand dann auch noch Danke sagt, das ist wirklich schräg. 

Vor etwas mehr als 2.700 Jahren hat der Prophet Jesaja seinen israelischen Landsleuten ein "Danklied der Erlösten" in den Mund gelegt. Kurz vorher noch  hatte er ihnen die Leviten gelesen und ein drastisches Strafgericht angekündigt. Aber nach schwerer Heimsuchung und empfindlichen Strafen, so sagt es Jesaja seinen Landsleuten voraus, wird Gott ein Reich des Friedens errichten. Und dann wird das eben noch niedergeschlagene und zu Tode betrübte Volk sagen: "Herr, ich preise dich! Du hast mir gezürnt. Möge sich dein Zorn von mir wenden." Das  wird kein frommer Wunsch bleiben, sondern das Volk Israel wird es tatsächlich erleben. Wird Grund zum Jubeln haben. Jubeln nicht über die Schläge, die taten wirklich weh. Auch nicht jubeln über die Strafe, die war berechtigt. Aber jubeln über die Geduld und die Freundlichkeit Gottes. Jubeln darüber, dass Gott die Dinge wieder ins Lot bringt. Einen Ausweg aus der verfahrenen Lage weist. 

Niemand muss um Schläge betteln. Niemand sollte mutwillig den Zorn Gottes heraufbeschwören. Aber jeder und jede kann es versuchen mit Vertrauen gegenüber diesem Ehrfurcht gebietenden Gott.  

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