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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gute Aussichten

Ulrike Schild mit dem Anstoß über Jesaja 12,6.

Jauchze und rühme, du Tochter Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir!

Jesaja 12,6

Wer selbstbestimmt leben möchte, der muss natürlich auch alle Konsequenzen seines Handelns tragen, das ist klar. Der muss selbst für alles grade stehen, besonders auch für das, was misslingt. So hat es das Volk Israel zur Zeit des Alten Testamentes vielfach erfahren - oftmals schmerzhaft erfahren. Sie waren Gottes auserwähltes Volk, aber das schien sie zeitweise nicht besonders zu interessieren. Sie machten, was sie wollten, und landeten oft im Aus. In Gefangenschaft und selbstsüchtigen Verhaltensweisen.

Die Leitung zu Gott - so gut wie tot. Keine Verbindung mehr, so beschreibt es der Prophet Jesaja vor über zweieinhalbtausend Jahren. Ihr selbstbestimmtes Leben hatte unweigerlich Konsequenzen. Die Armen wurden ärmer, die Reichen immer behäbiger und selbstgefälliger. So liegt eine dicke Staubschicht über dem Land. Wenn überhaupt jemand Kontakt zu Gott suchte, dann deshalb, um sich bei Gott über die beherrschenden Missstände zu beschweren, denn vieles ging total den Bach runter.

Jesaja schüttelt verbittert den Kopf. Doch wer das ganze 12. Kapitel liest, dem mag es plötzlich wie ein Märchen vorkommen. Denn wie dort die Zukunft Israels beschrieben wird, klingt zu schön, um wahr zu sein. Es klingt wie ein Märchen. Gottes Zorn hat sich gewendet. Für Schuldige hat er Trost. Für Ängstliche - Geborgenheit. Für Schwache - Kraft. Für Stumme - ein Lied. Für Verlorene - Rettung.

So ist Gott. Darum soll Israel jauchzen. Die Zukunftsaussichten sind gut. Aber die Menschen müssen es zulassen. Mehr noch: Sie müssen raus aus der Trotzphase. Sie müssen selbst die Quellen freilegen, die Gott für Sie geschaffen hat und klar Schiff machen. Dann können neue Zeiten anbrechen. Das gilt damals, wie heute. Gott wünscht sich mündige Menschen, die selbstkritisch ans Werk gehen und mit seiner Hilfe rechnen.

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