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/ Wort zum Tag

Worte haben Macht

Detlef Garbers über Matthäus 5,5.

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Matthäus 5,5

Worte haben Macht. Und machtvolle Worte wurden in der Geschichte von den Mächtigen immer wieder gesprochen. Dabei haben diese Worte Leben erhalten oder zerstört. Worte bleiben haften und prägen sich ein. Nehmen wir als Beispiel unsere Bundeshauptstadt Berlin: Der Aufruf Goebbels im Sportpalast zum „totalen Krieg“ hat Millionen von Menschen in den Tod getrieben. Die Worte von Kennedy: „Ik bin ein Berliner“ waren an die freien Bürger Berlins gerichtet, die von einer Mauer umgeben waren. 25 Jahre später richtete der damalige US-Präsident Reagan die Worte an den sowjetischen Generalsekretär: „Mr. Gorbatschow: Reißen Sie diese Mauer nieder.“ Und die etwas unsichere Antwort eines Günter Schabowski, auf die Frage, wann denn die Ausreise ohne Visa aus der DDR möglich sei, als er etwas ratlos stammelte: „Nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich“, da haben diese Worte einen Strom von Menschen in die Freiheit geführt.

Auch in unser Leben wurden Worte hineingesprochen. Sie mögen uns aufgerichtet und gestärkt haben. Vielleicht war es das Lob eines Lehrers in der Grundschule, der Sie ermutigt hat, oder die Eltern, die in Ihnen Gaben gesehen haben, die Sie entfalten konnten. Oft haben Worte aber auch das Leben von vielen Menschen zerstört. Wie viele Worte wurden unbedacht aus Wut und Zorn dahingesagt. Z. B. diese: „Aus dir wird nichts“, „Du bist ein Taugenichts“. Oft sind es die unbedachten Worte, die wie Giftpfeile einen Menschen treffen, verletzen und manchmal sogar lebenslang verwunden.

Ich denke  an Vanessa, eine neunzehnjährige Frau. Sie hat ein freiwilliges soziales Jahr absolviert. Als Kind war sie sehr schüchtern und still. Nach der Grundschule kam sie aufs Gymnasium. Dort fielen Sätze wie: „Du bist wie ein Stein, mit dir kann man nicht reden.“ Sie spürte Mobbing und wie sich ihre Klassenkameraden über ihren Glauben lustig machten. Während des Freiwilligenjahres kamen die alten Geschichten wieder hoch und es ging ihr nicht gut. Ein Mitarbeiterehepaar merkte das und sprach sie darauf an. Zuerst wollten die Worte einfach nicht über ihre Lippen kommen, doch sie spürte irgendwie, dass dieses Ehepaar ihr helfen könnte. Unter Tränen erzählte Vanessa ihnen von ihrem Schmerz „Alle denken, ich sei wie ein Stein, und manchmal fühle ich wirklich nichts“, kullerten die Worte aus ihr heraus. Sie hörten ihr zu und wollten wirklich wissen, was damals passiert war. Sie beteten mit ihr und legten Jesus sinnbildlich den Stein in die Hand. Einige Wochen später war Vanessa auf einer Jugendkonferenz. Die Predigten veränderten sie. Das Wort von Jesus: „Wenn euch der Sohn frei macht, seid ihr wirklich frei“ (Joh. 8,36) traf ihr Innerstes und veränderte sie. Jesus hat ihr steinernes Herz durch ein liebendes Herz ausgetauscht.

Worte haben Macht, das Leben zu erhalten oder das Leben zu zerstören. Menschliche Worte haben aber nicht die Macht, Leben zu schaffen. Dazu ist allein Gottes Wort in der Lage. Gott spricht und es geschieht. Gott kann aus dem Nichts durch sein Wort diese Welt hervorbringen. Sein Wort hat lebensspendende Macht. Jesus sagt im Matthäusevangelium: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“ Nicht die Sprücheklopfer, Machthaber und Machtgierigen werden letztlich die Oberhand gewinnen, sondern diejenigen, die wie Jesus handeln. Er hat anderen nicht den Kopf gewaschen, sondern die Füße. Jesus hat gedient und sich klein gemacht. Darin liegt seine Macht und Herrschaft gegründet.

Wie kann ich sanftmütig leben, um das Erdreich zu besitzen? Ich sollte darauf achten, was sich sage, und wenn ich dem Wort von Jesus folge, der sagt: Was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch (Matthäus 7,12).

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