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/ Wort zum Tag

Wer ist schuld?

Johannes Schmidt über Hesekiel 18,17.

Wer meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt, der soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen.

Hesekiel 18,17

Der Prophet Hesekiel muss eine damals beliebte Redensart in seinem Volk unter die Lupe nehmen. Sie wurde wie ein Mantra bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederholt: Unsere Väter aßen saure Trauben und den Söhnen wurden die Zähne stumpf. Die Generation der Söhne behauptete damit: Unsere Väter sind schuld! Die haben es gründlich verbockt und wir müssen nun die Suppe auslöffeln. Das hat sich ständig wiederholt. Fast jede Generation ist in diese Falle getappt, … sich selbst als Opfer zu sehen. Das ist eine relativ bequeme Lösung, aber auch gefährlich. Sie macht blind für die eigenen Befindlichkeiten, für die eigene Verantwortung.

Und genau an der Stelle setzt  der Bibelvers an: Zeigt bitte nicht mit den Fingern auf eure Väter. Sicher, die haben versagt, keine Frage. Darüber sich aufzuregen, hilft aber nicht weiter. Wichtig ist es vielmehr, auf Gottes Ansage zu achten. Gott sagt nämlich: Wer meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt, der soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen.

Das ist eine gute Nachricht: Die Kinder haften nicht für die Fehler ihrer Eltern. Sie werden nicht dafür zur Rechenschaft gezogen. Die nächste Generation muss ihre eigenen Entscheidungen treffen in Bezug auf Gott und seine Gebote. Sie kann und darf nicht ständig rückwärts agieren. Keine Frage: Das Verhalten der Eltern hat immer Folgen und die Kinder leiden darunter. Jeder kann das bestätigen. Deshalb können und müssen sie sich kundig machen, was da warum schief gelaufen ist. Aber sie dürfen dabei nicht stehen bleiben. Das tut den Eltern wie auch den Kindern nicht gut.

Was allen gut tut, wird am Ende dieses 18. Kapitels bei Hesekiel beschrieben: Gott will nicht den Tod des Gottlosen. Gott wäre es am allerliebsten, wenn Menschen umkehren, … die Eltern wie auch die Kinder. Neunmal kommt dieser Begriff hier vor und weist damit auf das wirklich Wichtige hin. Bitte, sagt Gott, hackt nicht auf euren Eltern herum. Macht es euch nicht bequem in der Opferrolle. Fällt eine Entscheidung, … eine Entscheidung für Gott, für seine Gebote.

Ich bin dankbar dafür, dass Gott mich, meine Entscheidungen ernstnimmt, dass ich keine Marionette bin. Ich bin dankbar dafür, dass ich lernen durfte: Ich muss nicht für meine Eltern geradestehen und meine Kinder nicht für mich. Ich dankbar dafür, dass dieses Prophetenwort Klarheit bringt. Das Verhältnis zu Gott und dann auch zu den Eltern ist auf eine neue Basis gestellt worden.

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