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Warum machst du das?

Volker Teich über 1. Thessalonicher 2,6-8

Wir haben nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern – obwohl wir unser Gewicht als Christi Apostel hätten einsetzen können. Wie eine Amme ihre Kinder pflegt, so haben wir Herzenslust an euch.

1. Thessalonicher 2,6–8

„Sag mal, warum machst du das?“ fragte ein bosnischer Schüler die Mitarbeiterin im Schülercafé. Warum machst du das? Drei Mal in der Woche für Schüler meist Asylantenkinder da zu sein? Warum? Was ist die Motivation unserer Mitarbeit im Reich Gottes? Geld war es bei der Mitarbeiterin im Schülercafé nicht. Eine Bezahlung gab es nicht für diese Arbeit. Was dann?

Paulus stand auch vor dieser Frage. Die Menschen in Thessaloniki fragten ihn: Paulus, warum machst du das? Warum lässt du dich in Philippi verprügeln und ins Gefängnis einsperren und hörst nicht auf von diesem Jesus zu predigen? Warum nimmst du die Strapazen dieser Missionsreisen auf dich? Ist es Geld? Geld regiert doch die Welt. Doch Paulus schüttelte den Kopf. Er verdiente seinen Unterhalt als Zeltmacher, als Raumausstatter. Ist es Ehre?

Einmal ganz ehrlich: Es steigert doch sehr unser Selbstwertgefühl, wenn wir vor einer Gruppe oder einer Gemeinde stehen und die Worte geschätzt werden, die wir gesagt haben: „Das haben sie aber gut gesagt!“ Und wenn wir uns ehrlich prüfen, stellen wir immer wieder fest, wie unser Stolz und unsere Ehre uns einen Streich spielen. Ganz frei von Ehre sind wir wahrscheinlich nicht.

Aber Paulus antwortet den Menschen in Thessaloniki: „Wir haben nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern – obwohl wir unser Gewicht als Christi Apostel hätten einsetzen können. Wie eine Amme ihre Kinder pflegt, so haben wir Herzenslust an euch.“ (1. Thessalonicher 2, 6-8). Nicht Geld, nicht Ehre, sondern die Liebe zu den Menschen ist unser Motiv.

Paulus gebraucht ein eindrückliches Bild: Wie eine Amme ihre Kinder pflegt. Eine Amme sieht das Kind, das sie auf dem Arm trägt. Sie sieht, was dieses Kind jetzt braucht. Es ist nicht ihr Kind. Es ist ihr anvertraut. Sie wird alles tun, dass dieses Kind jetzt gesund aufwächst. Das Motiv ihres Handels liegt allein in diesem Kind, oder wie Paulus dieses Bild weiterführt: In der Herzenslust. Paulus gebraucht dieses Wort nur hier in seinen Briefen: Herzenslust. Herz und Lust! Es ist also eine Sache des Herzens. Das Herz spricht hier. Es spricht die Sprache der Liebe. Und es macht Lust, Freude, Spaß.

Sag mal, warum machst du das? Die Mitarbeiterin antwortete damals dem jungen Muslimen: „Wir machen das weil wir euch gerne haben und weil Jesus uns alle liebt.“ Darum geht es: Weil Jesus uns ein neues Herz geschenkt hat und uns unendlich liebt, können wir seine Liebe weitergeben. Unsere Motivation, warum wir Mitarbeiter Jesu sind, liegt in den Personen, die uns begegnen. Sie sind wichtig. Sie sind unendlich wertvoll. Und Gott schenkt uns diese Herzenslust.

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